Für den Text des Buches wurden gebrochene gotische Schriften verwendet und zwar Schöffers T6 (Textura, verwendet seit 1505), sowie T9 und T17 (Gotico-Antiqua, von Johann Schöffer seit 1506 bzw. 1509 verwendet). Der Schriftgrad variiert so wie in weiteren Exemplaren des Mainzer Breviers. Nach dem ersten Hauptteil in einer größeren 31-zeiligen Schrift, folgen Teile in einer kleineren 35-zeiligen Schrift.
Es erfolgt ein Wechsel zwischen Rot- und Schwarzdruck. Schwarzdruck herrscht dabei in den Hauptteilen des Textes vor. Majuskeln und Absatzzeichen erscheinen in der jeweiligen Auszeichnungsfarbe, ebenso wie die etwas größeren Initialmajuskeln (volle Lombarden), welche zusammen mit den Absatzzeichen den Text anstelle von Absätzen gliedern.
Der Satzspiegel ist hauptsächlich mit zwei Kolumnen gestaltet. Abbreviaturen und Ligaturen kommen noch häufig vor und am unteren Rand sind Bogensignaturen zur Unterstützung des Buchbinders angebracht. Diese beginnen mit den Buchstaben ij und auf dem folgenden Blatt zij.
Initialen
An einigen Stellen finden sich im Text größere Zierinitialen unterschiedlicher Stile. Auffallend sind eine B- und eine C-Initiale, die auch in anderen Brevierexemplaren auftauchen (Stb Ink a 36 a, b und d). Es handelt sich um Lombarden mit gespaltenen Enden, die negativ in schwarz auf vegetabilisch-ziseliertem Hintergrund erscheinen. Sie sind damit typische Vertreter der Renaissanceinitialen.
Außerdem gibt es noch weitere Initialen, die zumeist in rot gedruckt sind. Auch diese sind Lombarden, allerdings volle Lombarden mit Perlen, sie sind also nicht negativ auf dunklem Hintergrund gestaltet.
Inhalt und Aufbau
Ein Brevier aus dem liturgischen Genre enthält eine Zusammenfassung und Kürzung verschiedener für das katholische Stundengebet verwendeter Bücher. Die Reihenfolge einzelner Teile kann variieren. Das untersuchte Buch ist nach dem alten römischen Vorbild gedruckt, da eine Reform des Breviers erst 1568 von Papst Pius V. vorgenommen wurde.
Inhaltlich beginnt es direkt mit einer "praefatio", einer Art Vorwort (5 Blätter). Ein Titelblatt fehlt. Darauf folgt ein Kalender (7 Blätter) und ein erster Hauptteil (beginnend mit "officiis diebus ad matutinas"). Ab dem sich daran anschließenden zweiten Teil liegt der kleinere Schriftgrad vor. Zwischen Blatt CXV und CXVI ist ein Register eingeschoben, das zwölf Blätter umfasst und mit Buchstaben gekennzeichnet ist, und ein Inhaltsverzeichnis. Abgeschlossen wird das Brevier mit drei weiteren unterscheidbaren Teilen.In der Schöfferschen Druckerei wurden 1517 das letzte Mal Mainzer Breviere unter Johann Schöffer hergestellt. Es handelt sich bei dieser Auflage um eine Neuauflage nach dem Vorbild der Oktavfertigung von 1509. Das vorliegende Brevier war als Gebrauchsbuch gedacht und genutzt worden.
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