tag:blogger.com,1999:blog-21978221517560762972024-03-13T05:03:10.754+01:00DruckforschungStudentische Plattform des Studiengangs Buchwissenschaft der Univ. Mainz<br>
Proseminar II Descriptive Bibliography SS 2008
<br>Prof. Ernst FischerA.Horchhttp://www.blogger.com/profile/11364032659396937476noreply@blogger.comBlogger16125tag:blogger.com,1999:blog-2197822151756076297.post-2705484830158189732009-09-29T17:55:00.010+02:002010-01-03T18:29:15.741+01:00Bibel, Basel, 1769<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://2.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SsIuDMfF8eI/AAAAAAAAAGI/srEgsyUJKkk/s1600-h/VSklein.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer; width: 213px; height: 320px;" src="http://2.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SsIuDMfF8eI/AAAAAAAAAGI/srEgsyUJKkk/s320/VSklein.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5386918736714658274" border="0" /></a>Titel: BIBLIA, Das ist Die Ganze Heilige Schrift Alten und Neuen Testaments, Nach der Teutschen Ubersetzung D. Martin Luthers (...)<br /><br />Druckort: Basel<br /><br />Druckjahr: 1769<br /><br />Drucker: Emanuel Thurneysen<br /><br />Umfang: 513 Blatt<br /><br />Format: 2°<br /><br />Einbandmaterial: Holzdeckel mit Lederbezug und metallenen Schließen an Lederbändern<br /><br /><br /><span style="font-weight: bold;">Einbandbeschreibung</span><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://4.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SsOB7OkKMhI/AAAAAAAAAGQ/4BOICs_fVjY/s1600-h/R%C3%BCckenkl.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer; width: 320px; height: 98px;" src="http://4.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SsOB7OkKMhI/AAAAAAAAAGQ/4BOICs_fVjY/s320/R%C3%BCckenkl.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5387292433787269650" border="0" /></a><br />Das Material des Einbands besteht aus mit schwarzem Leder überzogenen Holzdeckeln. Ursprünglich waren zwei schlichte Schließen aus Metall an ledernen Bändern angebracht gewesen, von ihnen ist aber nur eine erhalten.<br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://4.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SsODovtUdWI/AAAAAAAAAGg/N4Io6LIiQJU/s1600-h/CIMG6190.JPG"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer; width: 200px; height: 150px;" src="http://4.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SsODovtUdWI/AAAAAAAAAGg/N4Io6LIiQJU/s200/CIMG6190.JPG" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5387294315289802082" border="0" /></a>Vorder- und Hinterdeckel der Bibel sind in gleicher Weise mit Blindpressung verziert, wobei diese besonders auf der Vorderseite nur noch schlecht zu erkennen ist. Ein einfacher Rahmen mit Rollenverzierung fasst ein rechteckiges Mittelfeld ein. Von dem Mittelfeld sind noch einmal zwei Felder oben und unten mit schmalerer Verzierung rundum abgetrennt. In der Mitte selbst befindet sich thematisch passend ein großes X. Alle Zwischenräume sind mit Streicheisenlinien ausgestaltet. Mit diesen wurden auch die Bünde spitz zulaufend nach vorne hin betont.<br /><br />Der Rücken zeigt nur fünf einfach erhabene Bünde, die beidseitig mit jeweils drei Streicheisenlinien verziert wurden. An beiden Enden des Rückens sind breite Risse im Leder. Die Bibel wurde bereits einmal restauriert nach einem Holzwurmbefall, dessen Spuren sich in Form kleiner Löcher noch deutlich auf dem Vorderdeckel finden.<br /><br /><br /><span style="font-weight: bold;">Provenienz</span><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://4.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/Ss3oQ4URjdI/AAAAAAAAAGo/HRE2cC3EJOw/s1600-h/Provenienz.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer; width: 320px; height: 214px;" src="http://4.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/Ss3oQ4URjdI/AAAAAAAAAGo/HRE2cC3EJOw/s320/Provenienz.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5390219705725324754" border="0" /></a>Innerhalb der Bibel finden sich mehrere handschriftliche Einträge. Direkt auf dem vorderen Spiegel ist eine schlecht zu lesende kurze Notiz. Die umfangreichsten Aufzeichnungen stehen aber auf dem hinteren fliegenden Vorsatzblatt. Auf der Rectoseite ist erst ein langer Text mit der Datierung auf das Jahr 1819. Darunter mit einer Linie abgegrenzt ist ein späterer Eintrag am 10. Februar 1814 geschrieben worden.<br />Auf der Versoseite beginnen die Eintragungen mit einem kleinen Spruch von einer dritten Hand: "Dieses (..?)ist Mir lieb und Wer mirs stiehlt der ist ein dieb und Wer es wieder bringt der ist ein Gottes kinnd." Unterzeichnet ist dieser von zwei Namen mit dem Ortshinweis "Zubilligheim". Wieder mit einer Linie abgetrennt davon folgt ein weiterer Eintrag, älter als die auf der vorhergehenden Seite: "Im Jahr 1787 den 17. Mai Ist mein Sohn (Peter Paul?) auf dieser welt geboren worden."<br />Weitere kleine Anmerkungen sind zwischen den Zeilen ergänzt und auf den hinteren Spiegel geschrieben. Sie sind aber verblasst und schwer lesbar.<br /><br />Im Text selbst gibt es keine handschriftlichen Hinweise, dafür aber viele unterschiedliche Lesezeichen. Gleich vorne bei der Titelseite ist ein gedruckter Bibeltextauszug eingelegt. Des Weiteren sind an mehreren Stellen rote Kartonstücke zwischen den Seiten, ein getrockneter Blätterzweig, ein Stück eines Briefumschlags mit Briefmarke und Stempel (Stempelaufdruck: Landau in der Pfalz), mehrere kleine Zeitungsausschnitte und ein Flugblatt.<br />Das Flugblatt ist eine Schrift der Wachtturm Bibel- und Traktat-Gesellschaft (Zentraleinrichtung der Zeugen Jehovas) mit der Ortsangabe Barmen Unterdörnerstraße 76. Die Wachtturmgesellschaft hatte dort in den Jahren 1909-1929 ihren Sitz in Deutschland.<br />Die Zeitungsausschnitte stammen aus dem Gebiet bei Mannheim. Einer ist auf den 3.April 1947 datiert. Folglich wurde die Bibel intensiv genutzt und das bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein. Sie befindet sich seit längerem in einer Familie und wurde über Generationen hinweg weitergegeben.<br /><br /><br /><span style="font-weight: bold;">Typographie<br /></span>Für den deutschen Text der Bibel wurde als Schrift eine Fraktur verwendet. Nur auf dem Titelblatt sind die lateinischen Ausdrücke wie üblich in Antiqua gesetzt. Der Schriftgrad variiert. So sind z.B. die Register meist in einer weit kleineren Schriftgröße gedruckt als der Haupttext, das kleinste Register mit einer 118-zeiligen Schrift gegenüber dem Haupttext mit einer 65-zeiligen.<br /><br />Im gesamten Text wurden die Wörter Herr und Gott ausgezeichnet, indem entweder das ganze Wort oder die ersten beiden Buchstaben in Majuskeln gesetzt wurden (i.d.R. HERR und GOtt).<br /><br />Der Satzspiegel ist im Haupttext aus zwei breiten Kolumnen aufgebaut. In den Registerteilen ändert sich das von Register zu Register zwischen zwei bis zu vier Kolumnen. Zusätzlich zu den Seitenzahlen im lebenden Kolumnentitel oben finden sich am unteren Seitenrand Bogensignaturen sowie Kustoden, z.T. in unterschiedlichem Schriftgrad.<br /><br /><br /><span style="font-weight: bold;">Illustration</span><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://3.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/Svb2ANpC2wI/AAAAAAAAAGw/aPUf11xPT1A/s1600-h/Illus.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer; width: 320px; height: 154px;" src="http://3.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/Svb2ANpC2wI/AAAAAAAAAGw/aPUf11xPT1A/s320/Illus.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5401775286599736066" border="0" /></a>In der Bibel finden sich in unregelmäßigen Abständen und ausschließlich im Alten Testament insgesamt 12 große Holzschnittillustrationen. Sie sind immer auf der recto-Seite gedruckt und nehmen meist etwas mehr als die Hälfte der Seite ein. Auf einigen von ihnen steht klein ein Autorenhinweis für die Holzschnitte: ISNARD. Die Abbildungen dienten vor allem der erklärenden Veranschaulichung; in etwa der Hälfte der Illustrationen sind Bildelemente mit Buchstaben oder Zahlen versehen, die in einer Legende unterhalb des Bildes diese Elemente erläutern. <a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://2.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/Svb2r7xitCI/AAAAAAAAAG4/C6A3xD8AM9Q/s1600-h/handgemaltesBesitzerbild.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer; width: 210px; height: 320px;" src="http://2.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/Svb2r7xitCI/AAAAAAAAAG4/C6A3xD8AM9Q/s320/handgemaltesBesitzerbild.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5401776037717783586" border="0" /></a>Eine Besonderheit ist ein auf das vordere Vorsatzblatt eingeklebtes Blatt. Es ist komplett per Hand gestaltet und gibt einen weiteren Besitzerhinweis durch zwei Textzeilen in der unteren Bildmitte: "Dises Bibel Buch Ver-Ehren Ich Elisabeth Haggi."<br /><br /><br /><span style="font-weight: bold;">Inhalt und Aufbau<span style="font-weight: bold;"><br /></span></span>Der vollständige Titel der Bibel lautet: "BIBLIA, Das ist Die Ganze Heilige Schrifft Alten und Neuen Testaments, Nach der Teutschen Ubersetzung D. Martin Luthers, Mit Jedes Kapitels kurzen Summarien, Lehr-reichen Vorreden über alle Bücher beyder Testamenten, Vorstellung der vornehmsten Materien oben auf einem jeglichen Blat, Anweisungen der Sonn- und Fest-täglichen Episteln und Evangelien, Auch beygefügten vielen, richtigen, und mit Fleiß nachgesehenen Parallelen, und Abtheilung der Haupt- und Macht-Sprüchen durch eine besonders Schrift GOTT zu Ehren und allen Heils-begierigen Seelen zum Besten. Nach des seligen Herrn Baron Carl Hildebrands von Canstein correctesten Edition wiederum in grobem Druck herausgegeben, Mit Sechs nutzlichen Registern, auch unterschiedlichen dazu dienlichen neuen Figuren, und der unveränderten Augspurgischen Confellion versehen."<br />Vor dem eigentlichen Text sind eine Vorrede Martin Luthers, ein Inhaltsverzeichnis und, wie im Titel schon angekündigt, mehrere Register gedruckt (Zeitregister der fürtrefflichen Heiligen Väter, Historien-Register, Register der Hauptlehren, Register der fremden Sprachen Namen und das Register der Episteln und Evangelien auf alle Sonn- und Festtage). Das Alte Testament folgt und ist auf Seite 620 abgeschlossen. Mit einem Neubeginn der Seitenzählung schließen sich die Apokryphen an, das sind Texte, die nicht in den biblischen Kanon aufgenommen worden sind. Mit dem folgenden Neuen Testament fängt die Seitenzählung wieder bei eins an (bis S. 216). Zuletzt hat auch die angefügte Augsburgische Confession 11 neu gezählte Seiten.<br />Gegen Ende des Alten Testaments hat sich ein Kollationsfehler eingeschlichen: auf die Seite 607/08 folgt das Blatt mit den Seiten 615/16, 611-14 schließen sich in richtiger Reihenfolge an, 609/10 erscheinen wieder vor Seite 617. Eine mögliche Erklärung ergibt sich daraus, dass sowohl das Blatt 607/08 als auch 615/16 keine Signatur aufweist und die Kustode auf Seite 608 ein Und ist. Wie auch auf der korrekterweise nachfolgenden Seite 609 beginnt der Text auf Seite 615 mit einem und. Man hat die Seitenzahlen wohl also nicht als Orientierung für die Kollation genutzt.<br /><span style="font-weight: bold;"><span style="font-weight: bold;"><span style="font-weight: bold;"></span></span></span><span style="font-weight: bold;"><br /></span>Julia Striegelhttp://www.blogger.com/profile/18105902462243312054noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2197822151756076297.post-37711638284566295732009-01-31T20:38:00.003+01:002009-01-31T20:49:48.673+01:00Wichtige NeuerscheinungLiebe Druckforschende,<br /><br />hier eine wichtige Neuerscheinung:<br /><br /><strong>Boghardt, Martin: Archäologie des gedruckten Buches, hrsg. von Paul Needham und Julie Boghardt. Wiesbaden: Harrassowitz 2008 (=Wolfenbütteler Schriften zur Geschichte des Buchwesens 42).</strong><br /><br /><img style="cursor:pointer; cursor:hand;width: 265px; height: 400px;" src="http://3.bp.blogspot.com/_1ADu36pDdDo/SYSq6pGelXI/AAAAAAAAALY/2K5NTCYOH-8/s400/14_111.jpg" border="0" alt=""id="BLOGGER_PHOTO_ID_5297546986136704370" /><br /><br />Weitere Angaben:<br />pages/dimensions : 536 Seiten - 24 × 17 cm <br />binding: Leinen <br />publishing date: 1. Auflage 05.2008 <br />price info: 98,00 Eur[D] / 100,80 Eur[A] / 166,00 CHF <br />ISBN10: 3-447-05774-2 <A href='www.pickitisbn:3-447-05774-2'><img style='border: 0px none' src='https://www.citavi.com/softlink?linkid=findit' title='Titel anhand dieser ISBN in Citavi-Projekt übernehmen'/></A> <br />ISBN: 978-3-447-05774-5 <A href='www.pickitisbn:978-3-447-05774-5'><img style='border: 0px none' src='https://www.citavi.com/softlink?linkid=findit' title='Titel anhand dieser ISBN in Citavi-Projekt übernehmen'/></A><br /> <br />Das Inhaltaverzeichnis ist hier einsehbar <a href="http://shop06.orderonline.de/dzo/msu/bhv_harrassowitz/artikel/201/14_201.pdf?t=1211211152">PDF-Inhalt Archäologie des gedruckten Buches</a><br /><br /><strong>Info: Diese ist z.B. auch in der Gutenberg-Bibliothek einzusehen.</strong>A.Horchhttp://www.blogger.com/profile/11364032659396937476noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2197822151756076297.post-24002408943831616072008-11-04T18:09:00.005+01:002008-11-06T23:33:34.727+01:00<strong><span style="font-size:130%;">Terminhinweis:</span></strong><br /><br />Im laufenden WS 08/09 hält Frau PD Dr. Susanne Schmid eine englisch-sprachige Vorlesung zum Thema "The book in Britain":<br />Unter anderem wird Dr. Schmid über die besondere Gattung der "Keepsakes" des 18. Jahrhunderts sprechen: Bücher, die durch eine aufwendige Gestaltung herausstachen.<br /><br />In diesem Zusammenhang wird sie auf Aspekte der <em>Descriptive Bibliography</em> zurückgreifen, die wir durch unser Druckforschungs-Seminar ja gut kennen.<br /><br />Wer also erfahren möchte, welche Funktionen <em>Descriptive Bibliography</em> in anderen Kontexten hat, ist hiermit herzlich in die Vorlesung eingeladen:<br /><br />Die Sitzung ist für den 18.12.2008 geplant, 16.15 Uhr in P4 (Universität Mainz, Philosophicum). <br />Eine mögliche Terminverschiebung wird rechtzeitig bekannt gegeben.Christina Schmitzhttp://www.blogger.com/profile/15902415573484584685noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2197822151756076297.post-52935808945947157352008-09-15T16:24:00.008+02:002008-11-06T23:31:47.173+01:00Breviarium Moguntinum, Mainz, 1517, Stb Ink a 36 b<div><div><a href="http://3.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SM5xCHFK59I/AAAAAAAAAC0/eHfLynV_Nw8/s1600-h/Einband36b.jpg"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5246254897007618002" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://3.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SM5xCHFK59I/AAAAAAAAAC0/eHfLynV_Nw8/s320/Einband36b.jpg" border="0" /></a> Titel: Breviarium Moguntinum<br /><br />Druckort: Mainz<br /><br />Druckjahr: 1517<br /><br />Umfang: 461 (27) Blatt<br /><br />Format: Oktav<br /><br />Einbandmaterial: Holzdeckel mit Lederbezug und metallenen Schließen<br /></div><div><br /><br /><strong>Einbandbeschreibung</strong><br /><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5246256172400237154" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://3.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SM5yMWSd2mI/AAAAAAAAAC8/LG6WliFAP_E/s320/Inka36b+Einband+k.jpg" border="0" />Als Material für den Einband wurden Holzdeckel verwendet, die mit Leder überzogen wurden (vermutlich Rindsleder?) und an denen zwei metallene Schließen angebracht wurden. Die Schließen sind schlicht gestaltet und vollständig erhalten. Aus ästhetischen Gründen wurden die Kanten der Deckel abgeschrägt.<br /><br />Sowohl Vorder- als auch Hinterdeckel sind komplett und in gleicher Weise mit Blindpressung verziert. Um ein rechteckiges Mittelfeld und zwei oben und unten daran angrenzende freie Streifen zieht sich ein Rahmen. Beides, Mittelfeld und Rahmen, wurde mit Rollen gearbeitet, am Mittelfeld deutlich erkennbar an der Überlappung der Flechtranken. Kleine Zwischenräume wurden mit Streicheisenlinien gefüllt. Diese betonen auch noch vorne hin spitz zulaufend die Bünde des Rückens.<br /><br />Der Rücken zeigt insgesamt vier erhabene Doppelbünde und trägt ein Signaturschild. Trotz der recht konservativen Komposition des Einbands handelt es sich um einen Renaissanceeinband, da in Deutschland diese Art der Gestaltung länger als in anderen Ländern beibehalten wurde.<br /><br /><strong></strong><br /><strong></strong><br /><strong>Provenienz</strong><br /><br /><p><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5246260763857307170" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://3.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SM52XmzIxiI/AAAAAAAAADE/uRpQ3bzsy-I/s320/bibstempel+2.jpg" border="0" />In diesem Brevier finden sich wenige Hinweise auf frühere Besitzer. Nur auf dem vorderen Spiegel wurde mit Bleistift über dem Bibliotheksstempel eine Notiz angebracht. Sie verweist auf den Ort Mainz und den Drucker Johannes Schöffer im Jahr 1575 (Mnz: Jo. Schöffer 1575).</p><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5246261972152006162" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://2.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SM53d8DCthI/AAAAAAAAADM/VFCLH4jpRFw/s320/Titelblatt2+eintrag.JPG" border="0" />Auf dem Titelblatt wurde der Name eines früheren Besitzers durch Ausstreichen unkenntlich gemacht. Lesbar sind noch die Ortsangabe Mainz und die Zahl 44. Diese Art des Eintrags über dem Titel und auch die der Tilgung sind identisch mit denen des Breviers Stb Ink a 36 d (siehe dort). Anzunehmen ist auch, dass der handschriftliche Eintrag vor dem Binden gemacht wurde, da die Wörter oben leicht angeschnitten sind.<br /><br /><br /><br /><p><br /><strong>Papier</strong></p><p>Die einzigen aussagekräftigen Teile eines Wasserzeichens sind an den Vorsatzblättern zu erkennen. Dort finden sich zwei Teile eines großen Adlers, der aufgrund des Formats - oktav - viergeteilt erscheint. </p><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5251396654836997490" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://1.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SOC1bzo73XI/AAAAAAAAAFg/85kqFp-i2vw/s320/WasserzeichenInka36bKombination.jpg" border="0" /></div><br /><br /><div></div><br /><br /><div><strong>Typographie</strong></div><strong></strong></div><br /><div></div><div>Für den lateinischen Text wurden gebrochene gotische Schriften verwendet. Es handelt sich um Schöffers T5 (Textura, von Johann Schöffer seit 1503 verwendet) und T9 und 17 (Gotico-Antiqua, verwendet seit 1506 bzw. 1509). Der Schriftgrad variiert innerhalb des Buches. Im vorderen Hauptteil wurde in einer größeren 31-zeiligen Schrift gedruckt, in den darauf folgenden Teilen in einer kleineren 35-zeiligen (T17 mit dem kleinsten Schriftgrad). Die Variation spiegelt sich auch inhaltlich wieder und war daher wohl zur thematischen Abgrenzung gedacht.</div><br /><div>Rot- und Schwarzdruck wechseln sich ab, wobei der Schwarzdruck in den Hauptteilen dominiert. Die Initialen und Absatzzeichen sind in der jeweiligen Auszeichnungsfarbe gehalten, ebenso auch die Initialmajuskeln (volle Lombarden), die etwas größer gesetzt sind und zusammen mit den Absatzzeichen den Text gliedern anstelle von Absätzen.</div><br /><div>Der Satzspiegel ist abgesehen von kleineren Registerteilen aus zwei Kolumnen aufgebaut. Abbreviaturen und Ligaturen fanden hier noch häufig Verwendung. Am unteren Rand sind zusätzlich Bogensignaturen angebracht, die mit den Buchstaben ij und auf dem folgenden Blatt zij beginnen.<br /></div><div><br /></div><br /><div><strong>Illustration</strong></div><div><br /></div><div><strong></strong></div><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5251398710303486578" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://1.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SOC3Tc2VcnI/AAAAAAAAAFo/gW5BBSYL4rY/s320/PetrusPaulus.jpg" border="0" />Auf dem Titelblatt befinden sich zwei kleine Holzschnitte, die passend zum religiösen Inhalt Petrus und Paulus abbilden. Sie sind an ihren Attributen erkennbar, denn entsprechend ihrer Ikonographie trägt Petrus (links) einen großen Schlüssel und Paulus (rechts) ein Schwert.<br /><br /><div><strong></strong></div><br /><br /><br /><br /><strong>Initialen</strong><br /><strong></strong><br /><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5251400201137621954" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://4.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SOC4qOo5C8I/AAAAAAAAAFw/vb6bLX7KCKA/s320/CIMG4432.JPG" border="0" /><br /><br /><p>Neben den Initialmajuskeln gibt es noch einige größere Zierinitialen meist zu Beginn eines Hauptteils. Auffällig sind eine B- und eine C-Initiale. Sie sind weiß auf schwarzem Grund gestaltet. Die B-Initiale ist mit einer Blume verziert, die C-Initiale dagegen mit figürlichen Motiven. Trotzdem ähneln sich beide stilistisch, es sind Lombarden mit gespaltenen Enden. Durch ihre Gestaltung, negativ auf dunkler Fläche, sind sie typische Vertreter der Renaissanceinitialen.</p><br /><p></p><p><strong>Inhalt und Aufbau</strong></p><p>Das Buch ist ein Brevier aus dem liturgischen Bereich. Es enthält damit eine Zusammenstellung und Kürzung verschiedener für das katholische Stundengebet gebräuchlicher Bücher. Inhaltlich folgt es noch dem alten römischen Ritus. </p><p>Nach dem Titelblatt fängt der Text mit einer Einleitung an ("praefatio ad lectorem") über 6 Blätter und dem folgt ein Kalenderteil (7 Blätter). Daran schließt direkt der erste Hauptteil an, beginnend mit "officiis diebus ad matutinas". Abschließend kommen noch zwei weitere unterscheidbare Teile. Auffällig ist, dass die Seiten stark beschnitten sind, erkennbar an dem teilweise angeschnittenen Kolumnentitel.</p><p>Das Brevier wurde 1517 in Mainz von Johann Schöffer gedruckt. Es ist damit Teil einer Neuauflage, die nach dem ersten Auftrag des Bistums Mainz 1509 gedruckt wurde. 1517 war das letzte Mal, zu dem die Mainzer Breviere unter Johann Schöffer in der Mainzer Offizin hergestellt wurden. Als Gebrauchsbuch gedacht, war es auch als solches genutzt worden.<br /></p>Julia Striegelhttp://www.blogger.com/profile/18105902462243312054noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2197822151756076297.post-41135403047643165142008-09-08T12:14:00.009+02:002008-11-06T23:31:47.173+01:00Breviarium Moguntinum, Mainz, 1517, Stb Ink a 36 d<div><div><div><a href="http://3.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SMT8TTMndEI/AAAAAAAAACM/GLqE0vrFXaE/s1600-h/Einband36d.jpg"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5243593274667004994" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://3.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SMT8TTMndEI/AAAAAAAAACM/GLqE0vrFXaE/s320/Einband36d.jpg" border="0" /></a><br />Titel: Breviarium Moguntinum<br /><br /><p>Druckort: Mainz</p><p>Druckjahr: 1517</p><p>Umfang: 350 (29) Blatt</p><p>Format: Oktav</p><p>Einbandmaterial: Holzdeckel mit Lederbezug und metallenen Schließen</p><p></p><br /><br /><br /><p><strong>Einbandbeschreibung</strong></p><p><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5243594534517269010" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://1.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SMT9cogU4hI/AAAAAAAAACU/L-WmdVWTRdw/s320/Inka36d+Einband+k.jpg" border="0" /></p><p></p>Der Einband des Breviers besteht aus Holzdeckeln, die mit Leder überzogen sind (vermutlich Rindsleder). Die Kanten sind abgeschrägt und die Deckel komplett mit Blindpressung verziert. Beide metallenen Schließen sind vollständig erhalten, schlicht und mit kleinen Zierkerben versehen.<br /><p>In der Verzierung sind Vorder- und Hinterdeckel gleich ausgestaltet. Ein Rahmen um ein rechteckiges Mittelfeld herum und zwei freie Streifen über und unter dem Mittelfeld bilden die einfache Komposition der Einbandgestaltung. Rahmen und Mittelfeld sind mit Rollen gearbeitet worden, im Mittelfeld erkennbar an der Überlappung der Flechtranken, und zusätzlich von Streicheisenlinien umgeben. Flechtwerk ist das Hauptmotiv der Verzierung. Eine Besonderheit zeigt sich auf dem Vorderdeckel. Hier hat ein früherer Besitzer seine Initialen auf dem frei gebliebenen Streifen oberhalb des Mittelfeldes eingezeichnet: ADP (siehe Provenienz).</p><p>Der Rücken zeigt vier erhabene Doppelbünde und ein Signaturschild. Die Doppelbünde sind mit Streicheisenlinien, die in einer Spitze auf den Deckeln von ihnen aus weiterlaufen, betont. Insgesamt handelt es sich hierbei um einen deutschen Renaissanceeinband.</p><br /><br /><p><strong>Provenienz</strong></p><p><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5243599417759757682" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://2.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SMUB44AD9XI/AAAAAAAAACc/z8Te7UYsGug/s320/ADP.jpg" border="0" />Innerhalb des Buches finden sich gleich mehrere Besitzeinträge verschiedener Personen. Auf dem vorderen Spiegel hat sich ein Albert de puteo eingetragen. Seine Initialen sind es auch, die sich auf dem Einband befinden. Nach seinen Angaben hat er das Brevier 1598 erworben und war zu dieser Zeit Vikar von St. Alban in Mainz. Er macht auch eine Preisangabe, aber die Zahl vor den Alben ist bisher nicht entzifferbar.</p><p>Albert vom Putz (de puteo) war ein studierter Theologe und promovierte 1596 zum Doktor der Theologie. Seitdem war er an der theologischen Fakultät in Mainz tätig und anfangs auch Vikar von St. Alban, das bestätigt sein Besitzeintrag. Anschließend war er Domvikar und Pfarrer der Kirchen St. Emmeran (1599) und St. Quintin (1606). 1605 war Albert de puteo schließlich Rektor der Universität Mainz. Im Jahr darauf im September starb er.<br /></p><br /><p><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5243602544727953042" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://3.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SMUEu43YDpI/AAAAAAAAACk/luS3eq92DIk/s320/Besitzeintrag(Georgius)Inka36d.jpg" border="0" /></p><p>Ein weiterer Besitzer mit dem Namen Georgius von Weiler hat sich auf dem letzten Blatt verso eingetragen. Nach seinen Angaben war er Canonicus von St. Victor. Auch er gibt als Ort Mainz an. Zu Zeit und Preis gibt der Eintrag keine Hinweise.</p><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5243603640727696610" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://2.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SMUFuryE9OI/AAAAAAAAACs/Ff2PosGDQcU/s320/Titelblatt1+eintr%C3%A4ge.JPG" border="0" /> <p>Auf dem Titelblatt stehen weitere handschriftliche Einträge. Direkt über dem Titel wurde ein früherer Besitzer durch Ausstreichen unkenntlich gemacht. Lediglich die Ortsangabe Mogunt (Mainz) ist noch zu erkennen und die Zahl 44. Des Weiteren ist in einer vierten Handschrift eine Zeile unterhalb des Haupttitels eingeschrieben. Sie beginnt mit Coll. Societ und verweist wieder auf Mainz. Diese Beschriftung des Titelblatts wurde auch in einem weiteren Brevier dieser Auflage vorgenommen (siehe Stb Ink a 36 b).</p><br /><br /><p></p><br /><p><strong>Typographie</strong></p><p>Der lateinische Text ist in einer gebrochenen gotischen Schrift gesetzt - Textura (Schöffers T5 und T6) und Gotico-Antiqua (T9 und T17). Ihr Grad variiert nach dem folgenden Muster: ein erster Hauptteil ist in einer größeren Schrift 31-zeilig gehalten, während in den daran anschließenden Teilen eine kleinere Schriftgröße 35-zeilig verwendet wurde. </p><p>Der Satzspiegel ist aus zwei Kolumnen aufgebaut, ausgenommen sind davon kleinere Registerteile. Anstelle von Absätzen wird der Text durch die etwas größeren Initialmajuskeln (volle Lombarden) und die Absatzzeichen gegliedert. Beide sind in der jeweiligen Auszeichnungsfarbe rot oder schwarz gedruckt, da sich Rot- und Schwarzdruck abwechseln. Schwarzdruck dominiert dabei in den Hauptteilen.</p><p>Aufgrund der zeitlichen Nähe zu den Inkunabeln, finden hier noch häufig Abbreviaturen und Ligaturen Verwendung. Am unteren Rand sind zusätzlich Bogensignaturen angebracht. Sie beginnen mit den Buchstaben ij und auf dem folgenden Blatt zij.</p><p></p><br /><br /><br /><p><strong>Illustration</strong></p><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5249922861022466834" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://2.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SNt5Bt1yUxI/AAAAAAAAAFQ/_TNy4fkLZo0/s320/pundp1.JPG" border="0" />Die einzige vorhandene Illustration des Buches sind zwei kleine Holzschnitte auf dem Titelblatt. Passend zum Inhalt zeigen sie Petrus und Paulus mit ihren Attributen. Gemäß ihrer Ikonographie trägt Petrus (links) einen großen Schlüssel und Paulus (rechts) ein Schwert.<br /><p></p></div><div><br /><p><strong>Initialen</strong></p><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5249925998819646178" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://2.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SNt74XC7muI/AAAAAAAAAFY/h9LYpnlC0L4/s320/C-Initiale+4.jpg" border="0" />Neben den Initialmajuskeln gibt es auch noch ein paar größere Zierinitialen meist zu Anfang eines Hauptteils. Auffällig sind eine B- und eine C-Initiale. Sie sind weiß auf schwarzem Grund gestaltet. Die B-Initiale ist mit einer Blume verziert, die C-Initiale dagegen mit figürlichen Motiven. Trotzdem ähneln sich beide stilistisch, es sind Lombarden mit gespaltenen Enden. Durch ihre Gestaltung, negativ auf dunkler Fläche, sind sie typische Vertreter der Renaissanceinitialen.</div><div> </div><div> </div><div> </div><div><br /><p><strong>Inhalt und Aufbau</strong></p><p>Es handelt sich um ein Brevier aus dem liturgischen Bereich. Daher enthält es eine Zusammenfassung und Kürzung verschiedener für das katholische Stundengebet gebräuchlicher Bücher. Der Inhalt folgt dabei noch dem alten römischen Ritus. </p><p>Der Text beginnt nach dem Titelblatt mit einer Einleitung ("praefatio ad lectorem", 6 Blätter), woran sich ein Kalender anschließt (7 Blätter). Danach sind zwei Blätter eingeklebt, die vermutlich ein Inhaltsverzeichnis darstellen. Dem folgt ein Register (11 Blätter) und darauf drei unterscheidbare Hauptteile (der erste beginnt mit "officiis diebus ad matutinas").</p><p>Das vorliegende Buch entstammt der Mainzer Offizin unter Johann Schöffer und ist Teil einer Brevierneuauflage von 1517, die auf der Oktavausgabe des ersten Auftrags des Bistums Mainz von 1509 basiert. Es wurde als Gebrauchsbuch gedruckt und von Mainzer Besitzern in ihrem beruflichen Umfeld tatsächlich genutzt.</p></div></div></div>Julia Striegelhttp://www.blogger.com/profile/18105902462243312054noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2197822151756076297.post-25873517281487122332008-08-31T14:14:00.007+02:002008-11-06T23:31:47.175+01:00Historiae Romanae decades: Römische Historie, Ink a 173Titel: Historiae Romanae decades: Römische Historie<br /><div>Druckort: Mainz<br />Druckjahr: 1533<br />Umfang: 545 Seiten<br />Format: Folio</div><div><br /><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5240655263548191138" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://1.bp.blogspot.com/_fNaoPN6uo-k/SLqMMi4SMaI/AAAAAAAAAAM/0ygJXMZqDXA/s320/Ink+a+173+Vorderdeckel.JPG" border="0" /></div><br /><div><strong>Einbandbeschreibung</strong><br />Der Einband ist aus zwei Holzdeckel aufgebaut, die mit dunkelbraunen Leder bezogen wurden. Es handelt sich wahrscheinlich um Schafsleder, da sich das Leder an einigen Stellen in mehreren Schichten ablöst, was für diese Lederart typisch ist.<br />Diese Gebrauchsspuren erstrecken sich über den gesamten Einband, wobei die linke obere Einbandecke des Vorderdeckels vollständig fehlt und der Holzdeckel hervortritt. </div><div><br />Sowohl der Vorder- als auch der Rückdeckel wurden in gleicher Weise mit Rollenstempel und Steicheisenlinien geprägt. Die Gestaltung erfolgte mit umlaufenden Stempelreihen in Blinddruck. Als Motive wurden Arabesken- und Flecht-Rollenstempel verwendet, die durch einfache Linien-Stempel voneinander getrennt wurden. In der Mitte der Deckel befindet sich jeweils ein Rechteck mit zwei nebeneinander liegenden, sich leicht überlappenden Arabesken-Stempel.<br />Das Aufkommen der Arabesken- und Flecht-Rollenstempel wird der Renaissance zugesprochen.</div><div></div><div>Auf dem festen, nicht geprägten Buchrücken sind vier echte Doppelbünde zu erkennen, die als Wülste hervortreten und auf dem Rücken aufliegen. Sie haben die Aufgabe, nicht nur die einzelnen Lagen des Buchblockes miteinander zu verbinden, sondern auch den gehefteten Buchblock mit den Deckeln zu vereinen.</div><br /><p><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5240655987094907602" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" height="291" alt="" src="http://3.bp.blogspot.com/_fNaoPN6uo-k/SLqM2qTQ6tI/AAAAAAAAAAU/U3mM2_40uA0/s320/Ink+a+173+Buchr%C3%BCcken.jpg" width="213" border="0" />Ursprünglich waren zwei Buchschließen angebracht, wobei jetzt nur noch die untere erhalten ist. Dabei handelt es sich um eine Metallschließe mit einem Metallscharnier. Sie ist schlicht, schmal und einfach verziert mit kleinem Rautenmuster, Kreisen, Punkten und Linien.</p><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5240656382995552338" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; WIDTH: 254px; CURSOR: hand; HEIGHT: 174px; TEXT-ALIGN: center" height="207" alt="" src="http://4.bp.blogspot.com/_fNaoPN6uo-k/SLqNNtJVWFI/AAAAAAAAAAc/iDTXryKhu-Q/s320/Ink+a+173+untere+Buchschlie%C3%9Fe.jpg" width="290" border="0" /><br /><p>Es handelt es sich bei dieser Inkunabel um einen deutschen Renaissanceeinband, der bis Mitte des 16. Jahrhunderts hergestellt wurde.<br /></p><br /><p><br /></p><br /><br /><div></div><br /><br /><br /><div></div><br /><br /><br /><div></div>R. Horlebeinhttp://www.blogger.com/profile/06048377493969535395noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2197822151756076297.post-45139524682293584502008-08-28T22:30:00.001+02:002014-03-20T16:36:16.004+01:00Überblick und Einführung in die Analytische Druckforschung<div align="justify">
<hr />
</div>
<div align="justify">
<img src="http://vg04.met.vgwort.de/na/fc6497c0540943b68058adb59a487ccb" width="1" height="1" alt="">
<br />
<a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#Einleitung"><span style="color: #3366ff;">1. Einleitung</span></a><span style="color: #3366ff;"><br /></span><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#Ziele"><span style="color: #3366ff;">2. Ziele der Analytischen Druckforschung</span></a><span style="color: #3366ff;"><br /></span><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#Geschichte"><span style="color: #3366ff;">3. Geschichte</span></a><span style="color: #3366ff;"><br /></span><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#Methoden"><span style="color: #3366ff;">4. Methoden der Druckanalyse</span></a><span style="color: #3366ff;"><br /></span><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#Papier"><span style="color: #3366ff;">5. Papier</span></a><span style="color: #3366ff;"><br /></span><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#Papierformate"><span style="color: #3366ff;">5.1. Papierformate</span></a><span style="color: #3366ff;"><br /></span><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#Papiersorten"><span style="color: #3366ff;">5.2. Papiersorten und -qualität</span></a><span style="color: #3366ff;"><br /></span><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#Wasserzeichen"><span style="color: #3366ff;">5.3. Wasserzeichen</span></a><span style="color: #3366ff;"><br /></span><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#Drucktypen"><span style="color: #3366ff;">6. Drucktypen</span></a><span style="color: #3366ff;"><br /></span><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#Klassifikation"><span style="color: #3366ff;">6.1. Klassifikation der Druckschriften</span></a><span style="color: #3366ff;"><br /></span><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#Bestimmung"><span style="color: #3366ff;">6.2. Bestimmung unfirmierter Drucke durch Typenvergleich</span></a><span style="color: #3366ff;"><br /></span><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#Typenrepertorium"><span style="color: #3366ff;">6.3. Das Typenrepertorium von Konrad Haebler</span></a><span style="color: #3366ff;"><br /></span><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#Druckinitialen"><span style="color: #3366ff;">6.4. Druckinitialen</span></a><span style="color: #3366ff;"><br /></span><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#Druckform"><span style="color: #3366ff;">7. Die Druckform und ihre weiteren Bestandteile</span></a><span style="color: #3366ff;"><br /></span><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#Begriffsüberblick"><span style="color: #3366ff;">7.1. Begriffsüberblick</span></a><span style="color: #3366ff;"><br /></span><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#Bogensignatur"><span style="color: #3366ff;">7.2. Bogensignatur, Bogennorm, Prime und Sekunde</span></a><span style="color: #3366ff;"><br /></span><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#Kolumnentitel"><span style="color: #3366ff;">7.3. Kolumnentitel</span></a><span style="color: #3366ff;"><br /></span><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#"><span style="color: #3366ff;">7.4. Zeilenzahl, Schusterjunge und Hurenkind</span></a><span style="color: #3366ff;"><br /></span><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#Abbreviaturen"><span style="color: #3366ff;">7.5. Abbreviaturen und Ligaturen</span></a><span style="color: #3366ff;"><br /></span><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#Druckform"><span style="color: #3366ff;">7.6. Druckform</span></a><span style="color: #3366ff;"><br /></span><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#Lage"><span style="color: #3366ff;">7.7. Lage</span></a><span style="color: #3366ff;"><br /></span><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#Varianz"><span style="color: #3366ff;">8. Varianz</span></a><span style="color: #3366ff;"><br /></span><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#Wichtige"><span style="color: #3366ff;">8.1. Wichtige Begriffe</span></a><span style="color: #3366ff;"><br /></span><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#Varianzarten"><span style="color: #3366ff;">8.2. Varianzarten</span></a><span style="color: #3366ff;"><br /></span><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#Satzindifferente"><span style="color: #3366ff;">8.3. Satzindifferente Varianz</span></a><span style="color: #3366ff;"><br /></span><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#satzinterne"><span style="color: #3366ff;">8.4. Satzinterne Varianz</span></a><span style="color: #3366ff;"><br /></span><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#satzdifferente"><span style="color: #3366ff;">8.5. Satzdifferente Varianz</span></a><span style="color: #3366ff;"><br /></span><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#Kollationierungsmethoden"><span style="color: #3366ff;">9. Kollationierungsmethoden und -geräte</span></a><span style="color: #3366ff;"><br /></span><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#Fingerprint"><span style="color: #3366ff;">10. Notationsarten, wie Fingerprint und Lagenformel</span></a><span style="color: #3366ff;"><br /></span><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#Fazit"><span style="color: #3366ff;">11. Fazit</span></a><span style="color: #3366ff;"><br /></span><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=2197822151756076297#Literaturliste"><span style="color: #3366ff;">12. Literaturliste</span></a><span style="color: black;"><span style="color: #3366ff;"><br /></span><br /><br /><strong><a href="https://www.blogger.com/null" name="Einleitung"><span style="font-size: 130%;">1. Einleitung</span></a></strong><span style="font-size: 130%;"><br /></span>In der Druckforschung gilt, dass der Handsatz mit bleiernen Lettern so individuell und unverwechselbar ist wie eine Handschrift. Dafür gibt es mehrere Gründe:<br />Die ersten Drucker gossen bis Mitte des 16. Jahrhunderts ihre Drucktypen noch selbst. Jeder Drucker der Frühzeit des Drucks hatte daher eine unverwechselbare Schrift, an der man die Werkstatt noch heute erkennen kann. Auch die jeweiligen Nachfolger der Drucker verwendeten oftmals den Typensatz weiter. Erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts übernahmen allmählich Schriftgießer das Herstellen von Typenmaterial und verkauften dieses an die Druckereien.<br />Aber auch nachdem sich die Berufe bei der Druckherstellung zunehmend ausdifferenziert hatten, verfügte noch jede Druckerei über ihr "eigenes" Typenmaterial. Der Grund: Durch den hohen Anpressdruck, der innerhalb der Druckpresse auf die Typen mit ihren oftmals sehr filigran beschaffenen Serifen einwirkt, entstanden kleinere Beschädigungen an den Lettern. Diese so genannte Korruptelbildung lässt ein ganz individuelles Druckbild entstehen.<br />Ein weiterer Grund muss in der handwerklichen Tätigkeit des Setzers gesehen werden: Damit er den Text in Blocksatz setzen konnte, musste er zwischen die Wörter Spatien, d.h. "Leerzeichen" setzen. Die Verteilung dieser Spatien war nicht immer gleich, sondern ergab sich während des Setzens und war daher immer ein wenig dem Zufall unterworfen. Dadurch wurde jede Auflage einmalig. Mit Mitteln des Handsatzes kann daher ein einmal erstellter Satz nicht 1:1 reproduziert werden. Man unterliegt daher einem <strong>Irrtum</strong>, wenn man in Verbindung mit Drucken aus der Handsatzzeit (Ende: Erfindung der automatischen Setzmaschine 1886, sog. Linotype, durch Otto Mergenthaler) von <strong>"Mehrfachexemplaren"</strong> oder <strong>"Dubletten"</strong> spricht. Erst der Vergleich mehrerer Exemplare einer Auflage macht es nämlich überhaupt möglich, zu bestimmen, ob die gedruckte Textgestalt der Intention des Autors entspricht, oder durch Fehler am Satz entstanden ist.<br />Dass oftmals kleinste Änderungen des Druckbildes den Sinn entstellen können, zeigt das folgende Beispiel [1]:<br /></span></div>
<span style="color: black;"></span><span style="color: black;"><img alt="" border="0" src="http://bp1.blogger.com/_1ADu36pDdDo/SHhRoS3-KxI/AAAAAAAAAHQ/LvzEVh5sLoA/s320/Bild34.jpg" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5222013520639306514" style="cursor: hand; display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center;" /> </span><div align="justify">
<br /></div>
<br />
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<span style="color: black;">Hier kann die Buchwissenschaft einen philologischen Beitrag bei der Textrekonstruktion liefern. Aber auch zum Zwecke der Datierung und Identifizierung eines Drucks leistet die Analytische Druckforschung einen wertvollen Beitrag: So gab es in der Geschichte des Buchdrucks zwar viele Versuche, (Erst-)Auflagen zu kopieren (siehe Raubdruck), jedoch lässt sich durch Methoden der Kollationierung ermitteln, ob es sich um Neusatz handelt oder nicht.<br />Der folgende Text will einen Überblick über die wichtigsten Begriffe, Methoden und Werkzeuge bei der Ermittlung von Druckvarianz und Druckidentität geben: nicht zuletzt für den Antiquariatsbuchhandel, aber auch für buchwissenschaftliche Fragestellungen sind die Methoden der Analytischen Druckforschung ein wesentliches Werkzeug zur Bestimmung eines Druckwerks.<br />Da eine Beschreibung der Analytischen Druckforschung immer eine Beschreibung des gesamten Buchherstellungsprozesses ist, geht dieser Text auf wichtige Aspekte und Materialien wie Papier, Wasserzeichen, Typen, Druckinitialen, Lagenstruktur und die geschichtliche Entwicklung der Druckforschung ein.<br /><br /><br /><strong><a href="https://www.blogger.com/null" name="Ziele"><span style="font-size: 130%;">2. Ziele der Analytischen Druckforschung</span></a></strong><br />Es können vier wichtige Aufgabenbereiche der Analytischen Druckforschung bestimmt werden:<br /><br /><strong>Erstens</strong>: Unterscheidung von verschiedenen Ausgaben eines Druckwerks aus einer Druckerei: Dies ist, denkt man an wertvolle Erstausgaben, besonders im Antiquariatsbuchhandel von höchster Wichtigkeit.<br /><strong>Zweitens</strong>: Datierung und Firmierung von Drucken: Durch Typenanalyse und Typenvergleich mit bereits erschlossenen und bestimmten Typen können Drucke mit fehlendem Impressum bestimmt werden.<br /><strong>Drittens</strong>: Rekonstruktion von nicht mehr vorhandenen Originaltexten, die nur noch in Abschriften und Abdrucken vorhanden sind. Oftmals liegt bei historischen Texten der Originaltext des Autors nicht mehr vor. Sofort fallen einem das Nibelungenlied oder die Canterbury-Tales oder die Erforschung der Shakespeare-Drucke ein. Welcher der überlieferten Druckzeugnisse dem Original am nähesten kommen, kann durch druckanalytische Methoden ermittelt werden.<br /><strong>Viertens</strong>: Rekonstruktion von Arbeitsabläufen einer Offizin. Damit ist der gesamte handwerklich-technische Bereich des Druckens gemeint. So hat Charlton Hinman 1960 durch Druckbildvergleich der Fist Folio Gesamtausgabe der Werke W. Shakespeares, die 1623 gedruckt wurde, unter anderem nachgewiesen, dass mindestens fünf Setzer an der Herstellung beteiligt waren. Dies gelang durch das Auffinden von schadhaften Einzeltypen, die in einer wiederkehrenden Reihenfolge innerhalb des Drucks auftraten, aber auch durch den Vergleich der Kolumnentitel, die je Druckform gleich bleiben. Bei der Erforschung der Gutenberg-Bibel z.B. durch das HUMI-Projekt/Mari Tomioka [2] erhellt die Analytische Druckforschung zudem Arbeitsabläufe bei der Drucklegung.<br /><br /><br /><strong><a href="https://www.blogger.com/null" name="Geschichte"><span style="font-size: 130%;">3. Geschichte</span></a></strong><br />[3] Die Anfänge der Analytischen Druckforschung liegen in den bibliophilen Neigungen der großen Sammler des 17. und 18. Jahrhunderts in England. Dank ihnen haben sich viele unterschiedliche Exemplare von Werken erhalten, die in die Sammlungen großer Bibliotheken gelangt sind und dort sehr detailliert vergleichend untersucht werden konnten. Besonders die Shakespeare-Forschung, die im 18. Jahrhundert begann, gilt als Initialzündung für dieses Forschungsinteresse, da keine handschriftlichen Zeugnisse des Autors erhalten sind, die Auskunft über seine ursprünglichen Formulierungen und Intentionen geben könnten. So werden die Drucke untersucht, vor allem die First-Folio-Ausgabe, - das ist die erste Gesamtausgabe der Werke Shakespeares, die sieben Jahre nach dessen Tod mit einer Auflage von 1.000 Exemplaren gedruckt wurde. Heute sind noch ca. 230 Exemplare erhalten, unter denen 40 Textvarianten festgestellt wurden. Hier stellt sich natürlich die Frage: wie kommt es zu den Unterschieden, welcher Art sind sie und vor allem: was kommt dem Original am nähesten? Mit der Zeit wurde aber auch mehr und mehr die Frage interessant, welche Informationen man aus diesen Unterschieden über den Druckprozess erfahren kann. Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Forschungsrichtung von England aus und wurde besonders in den USA aufgenommen.<br /><br /><strong>Die Analytische Druckforschung in England</strong><br />Wegbereiter:<br />William Blades (1824-1890)<br />Henry Bradshaw (1831-1886)<br />Robert Proctor (1868-1903)<br />1892: Gründung der Bibliographical Society in London<br />Wichtige Vertreter:<br />Alfred William Pollard (1859-1944)<br />Ronald Brunless McKerrow (1872-1940)<br />Sir Walter Wilson Greg (1875-1959)<br />Heutige Forscher:<br />Lotte Hellinga<br />Paul Needham<br /><br /><strong>Die Analytische Druckforschung in den USA</strong><br />1927: Gründung der Bibliographical Society of America (BSA)<br />Wichtigster Vertreter:<br />Fredson Thayer Bowers (1905-1991)<br />Heutige Forscher:<br />G. Thomas Tanselle<br />Terry Belanger (Rare Book School, Virginia)<br /><br /><strong>Die Analytische Druckforschung in Deutschland</strong><br />Wegbereiter:<br />Friedrich Adolf Ebert (1791-1834)<br />Wichtige Vertreter:<br />Konrad Haebler (1857-1946)<br />Gustav Milchsack (1850-1919)<br />Gustav Adolf Erich Bogeng (1881-1961)<br />Martin Boghardt (1936-1998)<br />Heutige Forscher:<br />Herbert Kraft (*1938)<br />Christoph Reske<br /><br /><strong><a href="https://www.blogger.com/null" name="Methoden"><span style="font-size: 130%;">4. Methoden der Druckanalyse</span></a></strong><span style="font-size: 130%;"><br /></span>Folgende Arbeitsschritte nennt Martin Boghardt [4] :<br /><strong>a.</strong> bibliographische Erfassung: Verzeichnung aller typographischen und physischen Merkmale.<br /><strong>b. </strong>bibliogenetische Erschließung: technische Deutung der Merkmale, Vergleich aller zur Verfügung stehenden Exemplare einer Auflage.<br /><strong>c.</strong> textbezogene Deutung: Einfluss des Drucks auf die Textgestalt.<br /><br />Die <strong>bibliographische Erfassung</strong> stellt das notwendige Grundgerüst für alle weiteren Forschungen dar: auf dieser Ebene werden alle typographischen und physischen Merkmale verzeichnet, d.h. die </span></div>
<div align="justify">
<span style="color: black;">- die "primären" bibliographischen Angaben: Autor, Titel, Ort, Jahr, etc.</span><span style="color: black;">- Angaben zur Forschungsliteratur</span><span style="color: black;">- Beschaffenheit des Papiers</span><span style="color: black;">- Typen</span><span style="color: black;">- Lagenbildung</span><span style="color: black;">- Einband</span><span style="color: black;">- Provenienzeinträge</span><span style="color: black;">- usw.<br /><br />Die <strong>bibliogenetische Erschließung</strong> meint zum einen die technische Deutung der Merkmale, und zum anderen den Vergleich aller zur Verfügung stehenden Exemplare einer Auflage (Varianz-Untersuchung): Rekonstruktion der Herstellung, Datierung, usw.</span><span style="color: black;">Die <strong>textbezogene Deutung</strong> schließlich untersucht den Einfluss des Drucks auf die Textgestalt. </span></div>
<br />
<div align="justify">
<strong><a href="https://www.blogger.com/null" name="Papier"><span style="color: black; font-size: 130%;">5. Papier</span></a></strong><span style="color: black;"><span style="font-size: 130%;"><br /></span>Für Veränderungen des Druckbildes müssen nicht ausschließlich beschädigte Typen die Ursache sein, auch Faktoren wie die Beschaffenheit der Oberfläche des Papiers, die Verwendung von unterschiedlichen Papiersorten oder Papierbeschädigungen dürfen als mögliche Gründe für Varianz innerhalb des Druckbildes nicht ausgeschlossen werden, sondern müssen näher untersucht werden.</span></div>
<br />
<span style="color: black;"><strong>Grundsätzlich gilt, dass jeder Wechsel von Papiersorten innerhalb eines Drucks oder einer Auflage ein erstes Indiz für möglichen Neusatz, Varianz, Ersetzungen usw. sein kann.</strong></span><br />
<br />
<br />
<span style="color: black;">Erst weiterführende Untersuchungen erhärten oder verwerfen eine These. Merkmale zur Erkennung unterschiedlicher Papiere sind beispielsweise:<br /><br />- Längs- und Querrippen in uneinheitlichem Verlauf<br />- Unterschiede in der Qualität/Sorte (Zusammensetzung)<br />- Wasserzeichen, die ein Indiz für Druckvarianten und Datierungsfälschungen sein können<br /><br />Das folgende Bild zeigt ein Schöpfsieb mit aufgelegtem Deckelrahmen. Die Wasserzeichenschrift ist spiegelbildlich angebracht: </span><br />
<br />
<span style="color: black;"><img alt="" border="0" src="http://bp1.blogger.com/_1ADu36pDdDo/SHd6YsZSkAI/AAAAAAAAAEo/neLZG9lIMG0/s320/Bild15.jpg" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5221776857612062722" style="cursor: hand; display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center;" />Hier sieht man die Rippenstruktur (meist aus Kupferdraht), mit den dünnen Längsrippen und den dicken Querrippen, die von oben nach unten verlaufen. Der Abstand zwischen den Querrippen beträgt ca. 2-3 cm. </span><br />
<span style="color: black;">Auf dieser schematischen Abbildung sieht man die Struktur genauer:<br /></span><br />
<div align="center">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/_1ADu36pDdDo/SLhM9Bu5xrI/AAAAAAAAAJA/4SSYcc71onU/s1600-h/ASchoepfsieb.JPG" target="_blank"><span style="color: black;"><img alt="" border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/_1ADu36pDdDo/SLhM9Bu5xrI/AAAAAAAAAJA/4SSYcc71onU/s400/ASchoepfsieb.JPG" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5240022777766463154" style="cursor: hand;" /></span></a></div>
<span style="color: black;"></span><div align="justify">
<span style="color: black;"><br />Auf der Siebseite des geschöpften Papiers wird man genau diese Struktur wieder erkennen.</span></div>
<br />
<strong><a href="https://www.blogger.com/null" name="Papierformate"><span style="color: black;">5.1. Papierformate</span></a></strong><span style="color: black;"><br />Mit diesen Informationen kann man in den meisten Fällen das natürliche Format eines Buches bestimmen. Es nennt sich auch das bibliographische Format und lässt sich nicht durch Messen bestimmen, sondern nur durch die Falzung des Bogens:<br /><br />Wenn man einzelne Seiten gegen das Licht hält und sieht, dass die Querrippen senkrecht verlaufen, kann man davon ausgehen, dass man ein einmal gefalztes Blatt, also ein Folio-Format vor sich hat, denn das Schöpfsieb hatte die Größe eines Folio-Doppelblattes.Verlaufen die dicken Rippen in einer Lage waagerecht, wird es sich um ein Quartformat (4°)handeln, weil ein Bogen für dieses Format 2x gefalzt wird. </span><br />
<br />
<span style="color: black;">Das Oktav (8°) hat wiederum senkrechte dicke Rippen, usw. Ob es sich um ein Folio (2°) oder Oktav handelt - beides Formate mit senkrechten Querrippen – kann anhand der unterschiedlichen Größe der Bücher ohne Probleme per Augenmaß bestimmt werden: </span><br />
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<br /><br /></div>
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<span style="color: black;"><img alt="" border="0" src="http://bp0.blogger.com/_1ADu36pDdDo/SHd6YxaUm1I/AAAAAAAAAE4/lvCW95RDW2o/s320/Bild17.jpg" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5221776858958568274" style="cursor: hand; display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center;" /><br />Auch die Wasserzeichen befinden sich je nach Format an unterschiedlichen Stellen, da die Position auf dem Sieb immer gleich war: es befand sich stets in der Mitte von einer der beiden Siebseiten, meist der linken.</span><br /></div>
<div align="center">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/_1ADu36pDdDo/SLhM9es_DlI/AAAAAAAAAJI/ihIDtDzStXk/s1600-h/SchoepfsiebKreuz.JPG"><span style="color: black;"><img alt="" border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/_1ADu36pDdDo/SLhM9es_DlI/AAAAAAAAAJI/ihIDtDzStXk/s400/SchoepfsiebKreuz.JPG" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5240022785543048786" style="cursor: hand;" /></span></a></div>
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<br /></div>
<div align="justify">
<span style="color: black;">So würde der geschöpfte Papierbogen für ein Quartformat verwendet werden: man sieht, dass sich das Wasserzeichen dann genau im Falz befindet und nur schwer zu erkennen ist, gerade auch, weil sich die Zeichen oft nur minimal unterschieden. Beim Oktav wäre es ähnlich, da befindet sich das Zeichen an den äußeren Ecken.<br /><br />Neben dem <strong>bibliographischen</strong> Format, das also durch die Anordnung und Falzung der Bögen bestimmt wird, gibt es auch ein messbares Format: Das ist das <strong>bibliothekarische</strong> Format:<br /><br />Hierfür gibt es die Festlegung, dass alle Bücher mit einem Buchrücken von weniger als 25 cm Länge als Oktav kategorisiert werden, alle Bücher mit einer Rückenhöhe zwischen 25 und 35cm als Quart und alle höheren Bücher als Folio.<br /><br /><strong><a href="https://www.blogger.com/null" name="Papiersorten">5.2. Papiersorten und -qualität</a></strong><br />Unterschiedliche Papiersorten erkennt man an der Zusammensetzung. Das ist nicht immer ganz einfach, weil sich die Rohstoffe und die Rohstoffmischung meist nicht ohne Hilfsmittel erkennen lassen. Eindeutig ist nur zu sagen, dass Papier aus Holzschliff oder mit einem hohen Holzschliffanteil von schlechter Qualität ist, da das Papier durch das Lignin im Holz schnell gelb und brüchig wird. Zellulose und Hadern sind als Rohstoff wesentlich haltbarer.</span></div>
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<br /></div>
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<strong><a href="https://www.blogger.com/null" name="Wasserzeichen"><span style="color: black;">5.3. Wasserzeichen</span></a></strong><span style="color: black;"><br />Besonders hilfreich zur Datierung eines Papiers oder zur Bestimmung einer Papiermühle/ eines Herstellers ist die detaillierte Untersuchung der Wasserzeichen. Das früheste bekannte Wasserzeichen wurde 1282 in Bologna verwendet.</span></div>
<span style="color: black;"></span><br />
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<span style="color: black;">Hilfsmittel zur Wasserzeichenbestimmung sind die Werke von 2 Forschern:</span></div>
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<span style="color: black;"><strong>Charles Moise Briquet (1839-1918): Schweizer Papierfabrikant</strong>1907 erschien sein 4-bändiges Werk <em>Les Filigranes</em> mit insgesamt 16.112 originalgroßen Wasserzeichen in alphabetischer Ordnung. Die Sammlung geht bis zum Jahr 1600; man kann ein Zeichen bis auf +/- 10 Jahre genau bestimmen.<br /><br /><strong>Gerhard August Karl Bickert, genannt „Piccard“ (1909-1989):</strong><br />1961 erschien sein 25-bändiges Werk, Grundstock der Online-Datenbank nach sachlichen Zusammenhängen geordnet. Die Sammlung verzeichnet Zeichen vom Ende des 13. Jh.s bis 1650; man kann Zeichen bis auf +/- 4 Jahre genau bestimmen.<br /><br /><br /><strong><a href="https://www.blogger.com/null" name="Drucktypen"><span style="font-size: 130%;">6. Drucktypen</span></a></strong><br />Bei der Ermittlung exemplarspezifischer Besonderheiten eines Drucks gilt es nicht nur Buchschmuck, Provenienzeinträge, Kaufpreise, Einbandstempel, fehlende Seiten und Lagen zu verzeichnen, sondern auch Veränderungen im Druckbild zwischen einzelnen Druckvariationen. Oftmals ist beschädigtes Typenmaterial die Ursache. Daher wenden wir uns zunächst der kleinsten typografischen Einheit, der Type oder der Druckletter, zu. Drucktypen können Buchstaben, Satzzeichen, Leerzeichen, Abbreviaturen, Ligaturen, Initialen usw. sein. Zunächst werden kurz die gebräuchlichsten Druckschriften genannt und die Erkennungsmerkmale aufgezählt.</span></div>
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<strong><a href="https://www.blogger.com/null" name="Klassifikation"><span style="color: black;">6.1. Klassifikation der Druckschriften</span></a></strong><span style="color: black;"><br />Grob gesagt lassen sich die Druckschriften in runde und gebrochene Schriften einteilen.<br /></span><span style="color: black;"><strong>A. Runde Schriften</strong>1. Renaissance-Antiqua<br />2. Barock-Antiqua<br />3. Klassizistische Antiqua</span></div>
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<br /></div>
<div align="justify">
<span style="color: black;"><img alt="" border="0" src="http://bp1.blogger.com/_1ADu36pDdDo/SHd3hqiiI1I/AAAAAAAAADY/jO_sByGCppA/s320/Bild1.jpg" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5221773713197900626" style="cursor: hand; display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center;" /> <strong></strong></span></div>
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<br /></div>
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<span style="color: black;"><strong></strong></span><br /></div>
<div align="justify">
<span style="color: black;"><strong>B. Gebrochene Schriften</strong><br />1. Textura<br />2. Rotunda/Gotisch/Rundgotisch<br />3. Schwabacher<br />4. Fraktur<br /></span></div>
<span style="color: black;"><img alt="" border="0" src="http://bp2.blogger.com/_1ADu36pDdDo/SHd3uzRi_uI/AAAAAAAAADg/jAchlKlx8FA/s320/Bild3.jpg" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5221773938880872162" style="cursor: hand; display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center;" /><br /></span><br />
<div align="justify">
<span style="color: black;">Zu den runden Druckschriften gehören die Antiqua-Schriften. Zu den wichtigsten gebrochenen Druckschriften gehören die Textura, die Gotische, die Schwabacher und die Fraktur.<br /><br /><strong>Renaissance-Antiqua</strong><br />Bereits 1469 wurde die Renaissance-Antiqua von den italienischen Erstdruckern Konrad Sweynheim und Arnold Pannartz verwendet. Bekannt ist die Polipilus-Antiqua-Type, die Francesco de Bologna für Aldus Manutius schnitt. Diese wurde 1530 von Claude Garamond weiter veredelt. Die Renaissance-Antiqua ist zu erkennen an der schrägen Achsstellung der Rundungen.<br /></span><span style="color: black;"><strong>Barock-Antiqua</strong>Die Barock-Antiqua ist unter anderem durch den Drucker John Baskeville bekannt. Sie ist zu erkennen an einer fast senkrechten Achsstellung der Rundungen.<br /><br /><strong>Klassizistische Antiqua</strong><br />Die klassizistische Antiqua war besonders zu Zeiten der Aufklärung beliebt. Hier ist die Bodoni-Antiqua zu nennen. Erkennungsmerkmal ist die senkrechte Achsstellung der Rundungen. Im 12.-14. Jh. war die gotische Minuskel die gebräuchlichste Buchschrift. Für liturgische Zwecke wurde eine besonders statisch und ornamental wirkende Variante, die Textura entwickelt. In Italien, Südfrankreich und Spanien fand diese strenge gotische Form wenig Anklang, weshalb sich dort eine runde Schriftform, die Rotunda, entwickelte.<br /><br /><strong>Textura</strong><br />Die Textura ist am beidseitig gebrochenen O zu erkennen.<br /><br /><strong>Rotunda</strong><br />Die Rotunda erkennt man an der schrägen Achsstellung und der Rundungen der Kleinbuchstaben. Sie ist der Antiqua am ähnlichsten.<br /><br /><strong>Schwabacher</strong><br />Die Schwabacher ist die Schrift der Bauernkriege und der deutschen Frührenaissance. Zum Beispiel wurde die Schedelsche Weltchronik mit der Schwabacher gedruckt. Merkmale: Das kleine o hat spitze Ecken und eine senkrechte Achsstellung und ebenfalls Rundungen an den Seiten. Weiteres Erkennungsmerkmal: Das kleine g sieht oftmals aus wie ein durchgestrichenes „y“. </span></div>
<br />
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<span style="color: black;"><img alt="" border="0" src="http://bp2.blogger.com/_1ADu36pDdDo/SHd4GzYycsI/AAAAAAAAADo/drwKiu6NJ8Q/s320/Bild5.jpg" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5221774351228105410" style="cursor: hand; display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center;" /></span><span style="color: black;"><strong>Fraktur</strong>Die Fraktur entstand Ende der Renaissance. Das kleine o ist auf einer Seite gebrochen auf der anderen rund.</span></div>
<span style="color: black;"></span><div align="justify">
<span style="color: black;"><br /><strong><a href="https://www.blogger.com/null" name="Bestimmung">6.2. Bestimmung unfirmierter Drucke durch Typenvergleich</a></strong><br />Wie bereits in der Einleitung erwähnt, verwendeten die Drucker bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts selbst hergestellte und gegossene Typen. Durch Vergleich des Druckbildes eines firmierten mit einem nicht firmierten Druck kann man die Offizin eines unbekannten Drucks anhand des Druckbildes erkennen. Bradshaw und Robert Proctor waren die ersten, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts systematisch damit begonnen hatten, Drucktypen aus der Inkunabelzeit zu klassifizieren. Den systematischsten Ansatz verfolgte aber Konrad Haebler.</span></div>
<div align="justify">
<span style="color: black;"><br /><strong><a href="https://www.blogger.com/null" name="Typenrepertorium">6.3. Das Typenrepertorium von Konrad Haebler</a></strong><br />Das Typenrepertorium von Konrad Haebler [5] verzeichnet in typisierter Form 101 M-Majuskeln und verknüpft diese mit Druckern, Druckwerken und Druckstädten. Zur Bestimmung benötigt man eine M-Majuskel (…dieses Zeichen hat die größte Ausdifferenziertheit). Als nächstes misst man mit einem Lineal 20 Zeilen und schlägt dann die Tabelle der ermittelten "M"–Form auf und versucht, die Variante mit der passenden Zeilenhöhe zu finden. Nicht immer stehen aber 20 Zeilen zur Verfügung. Bei der Herstellung von Drucken, die für liturgische Zwecke, wie das Verlesen der Messe, gedacht waren, wurde mit besonders großen Typen gedruckt. Oft können daher nur 10, oder gar nur 5 Zeilen vermessen werden. Haebler verzeichnet für diese Fälle entsprechend 10 oder 5 Zeilen. Die Zeilenanzahl ist jedoch immer mit der Maßangabe gemeinsam angegeben. </span></div>
<br />
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<br /></div>
<span style="color: black;"></span><br />
<div align="center">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/_1ADu36pDdDo/SLhQ-4hlQ6I/AAAAAAAAAJo/gAotI144Y8s/s1600-h/haebler.JPG"><span style="color: black;"><img alt="" border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/_1ADu36pDdDo/SLhQ-4hlQ6I/AAAAAAAAAJo/gAotI144Y8s/s400/haebler.JPG" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5240027207700923298" style="cursor: hand;" /></span></a><br /><span style="font-size: 78%;">(Seite aus der Schedelschen Weltchronik)</span></div>
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<br /><span style="color: black;"><strong>Was ist mit den Drucken des 16. Jahrhunderts und später?</strong><br />Haebler hatte Drucke aus dem 15. Jahrhundert erfasst. Aber auch zur Bestimmung von Drucken aus dem 16. Jahrhundert kann diese Methode genutzt werden. So verwendete Johann Schöffer, Sohn von Peter Schöffer d.Ä. die Drucktypen seines Vaters weiter. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts ist ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Type und Drucker nicht mehr möglich.<br /><br /><strong><a href="https://www.blogger.com/null" name="Druckinitialen">6.4. Druckinitialen</a></strong><br />Ebenfalls sehr hilfreich bei der Firmierung von Drucken kann es sein, die Druckinitiale mit bereits verzeichneten und einem Drucker zugeordneten Initialen zu vergleichen. Dazu dient z.B. das Verzeichnis der Druckinitialen des Konrad Haebler [5]. Dank seiner anschaulichen Sprache liefert er eine gute Beschreibung der häufigsten Typen von Druckinitialen. Er unterteilt diese grob in <strong>gemusterte</strong> und <strong>verzierte</strong> Initialen. Von gemustert spricht er, wenn die Initiale die Buchstabenform nicht verlässt, von verziert, wenn die Form der Initiale durch Schnörkel die normale Buchstabenform überschreitet.<br /><br />Überblick über wichtige Bezeichnungen:<br /><br />Lombarden, voll, nicht voll, mit und ohne Perlen<br />Xylographische (=in Holz geschnittene) I.<br />Kalligraphische I.<br />Kontur-I.<br />I. mit figürlicher Darstellung im Inneren<br />I. auf weißem Grund (=Umrahmung)<br />I. auf gemustertem Grund<br />I. aus Tierfiguren gebildet<br />I. aus menschlichen Figuren zusammengestellt<br />Zierinitiale mit Blattwerk<br />Zierinitiale mit Menschenkopf<br />Zierbuchstaben auf geschrotetem Grund<br /><br /></span><span style="color: black;">Beispiel für eine volle Lombarde mit Perlen:</span></div>
<a href="http://2.bp.blogspot.com/_1ADu36pDdDo/SLhQ-iZFatI/AAAAAAAAAJg/gUfBtAmGHF4/s1600-h/BB.JPG"><span style="color: black;"><img alt="" border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/_1ADu36pDdDo/SLhQ-iZFatI/AAAAAAAAAJg/gUfBtAmGHF4/s400/BB.JPG" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5240027201759701714" style="cursor: hand;" /></span></a><a href="http://2.bp.blogspot.com/_1ADu36pDdDo/SLhQ-iZFatI/AAAAAAAAAJg/gUfBtAmGHF4/s1600-h/BB.JPG"></a><br />
<br /><span style="color: black;">Beispiel für gemusterte Zierinitialen auf gemustertem Grund:</span><a href="http://3.bp.blogspot.com/_1ADu36pDdDo/SLhG3rBqnfI/AAAAAAAAAIY/9LElt_E2nJo/s1600-h/DA.jpg"><span style="color: black;"></span></a><span style="color: black;"></span><a href="http://2.bp.blogspot.com/_1ADu36pDdDo/SLhG30MsJsI/AAAAAAAAAIg/LAuQgillz6g/s1600-h/DB.JPG" target="_blank"><span style="color: black;"><img alt="" border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/_1ADu36pDdDo/SLhG30MsJsI/AAAAAAAAAIg/LAuQgillz6g/s400/DB.JPG" height="247" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5240016091164190402" style="cursor: hand; height: 160px; width: 187px;" width="280" /></span></a><span style="color: black;"> </span><br />
<span style="color: black;">Beispiel für eine reichverzierte Lombarde:</span><a href="http://2.bp.blogspot.com/_1ADu36pDdDo/SLhG32xMW1I/AAAAAAAAAIo/-CrKr3onYWs/s1600-h/DD.JPG"><span style="color: black;"><img alt="" border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/_1ADu36pDdDo/SLhG32xMW1I/AAAAAAAAAIo/-CrKr3onYWs/s400/DD.JPG" height="216" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5240016091854166866" style="cursor: hand; height: 177px; width: 191px;" width="215" /></span></a><span style="color: black;"> </span><br />
<span style="color: black;">Beispiel für eine Zierinitiale mit Blattwerk, weiß auf schwarz:</span><a href="http://3.bp.blogspot.com/_1ADu36pDdDo/SLhG3yfdtgI/AAAAAAAAAIw/NiSAZDfOKxw/s1600-h/DE.JPG"><span style="color: black;"><img alt="" border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/_1ADu36pDdDo/SLhG3yfdtgI/AAAAAAAAAIw/NiSAZDfOKxw/s400/DE.JPG" height="153" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5240016090706064898" style="cursor: hand;" width="164" /></span></a><span style="color: black;"> </span><a href="http://3.bp.blogspot.com/_1ADu36pDdDo/SLhG4PQsT6I/AAAAAAAAAI4/2G0HgtHZ0hY/s1600-h/DF.JPG"><span style="color: black;"></span></a><span style="color: black;"><br /><br /><strong></strong></span><br />
<div align="justify">
<span style="color: black;"><strong></strong></span><br /></div>
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<span style="color: black;"><strong><a href="https://www.blogger.com/null" name="Druckform"><span style="font-size: 130%;">7. Die Druckform und ihre weiteren Bestandteile</span></a></strong><span style="font-size: 130%;"><br /></span>Das kleinste eigenständige Element ist die Seite. Sie ist Bestandteil des Blattes, das gehört wiederum zu einem Doppelblatt, dieses ist Teil des Druckbogens, aus dem entweder allein eine Lage gefalzt wird, oder das mit anderen Druckbögen zu einer Lage zusammengelegt wird, um schließlich in einen Buchblock gebunden zu werden. Jede Seite bietet Platz für eine oder mehrere Kolumnen, einen Kolumnentitel, eine Zeile, die sich überhalb der Kolumne befindet, Leerräumen zwischen dem Blattende und den Kolumnen, Bundsteg, Außen-, Kopf- und Fußsteg genannt, gedruckten Anmerkungen, die sich seitlich der Textkolumnen befinden und oftmals in einer kleinereren Schrift gesetzt worden sind, Kustoden, Bogennormen, Seitenzahlen, um die wichtigsten Bestandteile zu nennen. </span></div>
<span style="color: black;"><br /></span><br />
<a href="http://4.bp.blogspot.com/_1ADu36pDdDo/SLhM9jfvrVI/AAAAAAAAAJQ/Gzw5qQnhDDs/s1600-h/Doppelseite.jpg" target=""><span style="color: black;"><img alt="" border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/_1ADu36pDdDo/SLhM9jfvrVI/AAAAAAAAAJQ/Gzw5qQnhDDs/s400/Doppelseite.jpg" height="296" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5240022786829692242" style="cursor: hand; height: 260px; width: 452px;" width="518" /></span></a><br />
<div align="justify">
<strong></strong><br /></div>
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<strong></strong><br /></div>
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<strong></strong><br /></div>
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<strong><a href="https://www.blogger.com/null" name="Begriffsüberblick"><span style="color: black;">7.1. Begriffsüberblick</span></a></strong><span style="color: black;"><br />Die wichtigsten Begriffe, die man für die Beschreibung braucht, sind:<br /><br />Kolumne<br />Kolumnentitel<br />Bundsteg<br />Außensteg<br />Kopfsteg<br />Fußsteg<br />Marginalien<br />Durchschuss<br />Seitenzahl (Paginierung) bzw. Blattzahl /Foliierung<br />Kustoden<br />Bogensignatur = Bogenzahl<br />Bogennorm = Autor, Kurztitel, Aufl. </span></div>
<br />
<br />
<br />
<div align="justify">
<strong><a href="https://www.blogger.com/null" name="Bogensignatur"><span style="color: black;">7.2. Bogensignatur, Bogennorm, Prime und Sekunde</span></a></strong><span style="color: black;"><br />Auf dem Druckbogen sind Bogensignatur und -norm 2x als Prüfzeichen für den Buchbinder vermerkt: Auf der Seite eines Druckbogens, die nach der Falzung am Anfang stehen soll, steht die Prime: das ist eine Kombination aus Bogensignatur und Bogennorm. Auf der Seite eines Druckbogens, die nach der Falzung die dritte Seite sein soll, ist die Sekunde vermerkt: das ist noch mal die Bogensignatur allein. </span></div>
<span style="color: black;"></span><div align="justify">
<br /></div>
<div align="center">
<span style="color: black;"><a href="http://4.bp.blogspot.com/_1ADu36pDdDo/SLlGorVWKiI/AAAAAAAAAKQ/SRwu4HnqJHs/s1600-h/Bogenformate.jpg"><img alt="" border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/_1ADu36pDdDo/SLlGorVWKiI/AAAAAAAAAKQ/SRwu4HnqJHs/s400/Bogenformate.jpg" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5240297306063252002" style="cursor: hand;" /></a></span></div>
<br />
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<span style="color: black;"></span><br /></div>
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<span style="color: black;">Bei Druckbögen für ein Oktavformat würde das so aussehen wie hier:<br />Die Folie zeigt auch gleich 2 weitere Fachbegriffe: die Schöndruckseite und die Widerdruckseite: Die Schöndruckseite ist diejenige, die zuerst unter die Presse kommt (erster Druckvorgang, Vorderseite), entsprechend die Widerdruckseite die, die danach gedruckt wird (zweiter Druckvorgang, Rückseite)<br /></span></div>
<strong></strong><br />
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<strong><a href="https://www.blogger.com/null" name="Kolumnentitel"><span style="color: black;">7.3. Kolumnentitel</span></a></strong><span style="color: black;"><br />Auf der letzten Grafik kann man Reklamante, Foliierung, Marginalien und - das ist bei Altbeständen üblich: einen zweiteiligen Kolumnentitel (auch Kopfzeile) finden. Der Kolumnentitel ist unter druckanalytischen Gesichtspunkten von besonderem Interesse. Dieser ist nämlich, ähnlich wie wiederkehrende Zierleisten gut geeignet zu weiterführenden Untersuchungen: Man kann erforschen, ob Kolumnentitel und Zierleisten wegen Arbeitsersparnis in der Druckform erhalten blieben, wenn neue Kolumnen gesetzt wurden. Es wurde ja bereits darauf hingewiesen, dass ein Neusatz nie ganz dem Vorbild gleicht, so dass man durch einen Vergleich erkennt, ob der Titel neu gesetzt oder stehengelassen wurde.</span></div>
<br />
<div align="justify">
<span style="color: black;">Durch die Wiederkehr satzidentischer Kolumnentitel kann man ermitteln, mit wie vielen Druckformen gearbeitet wurde und in welchem Rhythmus sich der Druckprozess vollzog. Zum Beispiel des Oktavdrucks: wenn aufeinander folgend 16 Kolumnentitel festgestellt werden, die leicht in ihrer Position variieren, danach aber sich diese Variation in gleicher Weise wiederholt, d.h. wenn der Kolumnentitel der Seite 17 identisch ist mit dem der ersten Seite, dann schließt man daraus, dass der Drucker mit genau 2 Druckformen gearbeitet hat. Mit dem Hinman-Collator lässt sich dies beispielsweise feststellen - mit bloßem Auge wären die Unterschiede wohl nicht zu erkennen.</span></div>
<br />
<br />
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<strong><a href="https://www.blogger.com/null" name="Zeilenzahl"><span style="color: black;">7.4. Zeilenzahl, Schusterjunge und Hurenkind</span></a></strong></div>
<div align="justify">
<span style="color: black;">Die Kolumne sollte immer über den ganzen Druck hinweg über eine feste Zeilenanzahl auf jeder Seite verfügen. Zur Vermeidung eines Schusterjungen oder Hurenkindes ist eine Ausnahme möglich. Von einem <strong>Schusterjungen</strong> spricht der Setzer, wenn die erste Zeile eines Absatzes zugleich die letzte Zeile der Seite ist. Das <strong>Hurenkind</strong> ist entsprechend die letzte Zeile eines Absatzes, die zugleich die erste Zeile einer neuen Seite ist. Sofern es zu Zeilenschwankungen kommt, die nicht zur Vermeidung von Schusterjunge und Hurenkind entstanden sind, muss von Fehlern bei der Berechnung des Satzes oder anderen Unregelmäßigkeiten während des Druckvorgangs ausgegangen werden. Auch diese Merkmale charakterisieren eine Auflage.</span></div>
<br />
<br />
<strong><a href="https://www.blogger.com/null" name="Abbreviaturen"><span style="color: black;">7.5. Abbreviaturen und Ligaturen</span></a></strong><span style="color: black;"><br /></span><br />
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<span style="color: black;">Was in solchen Fällen auch auftritt, ist eine nachträgliche Kürzung oder Erweiterung des Textes zur Platz- oder Papierersparnis bei nachträglicher Auflagenerhöhung oder wegen falscher Vorauskalkulation. Charakteristisch für Satzberechnungsfehler sind:</span></div>
<br />
<div align="justify">
<span style="color: black;">Abkürzungen (= Abbreviaturen) und Zusammenziehungen (=Ligaturen)<br /><br /></span></div>
<span style="color: black;"><img alt="" border="0" src="http://bp0.blogger.com/_1ADu36pDdDo/SHd74prN92I/AAAAAAAAAFQ/l8N9ysgZUUo/s320/Bild24.jpg" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5221778506149394274" style="cursor: hand; display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center;" /></span><br />
<div align="justify">
<strong><a href="https://www.blogger.com/null" name="Druckform"><span style="color: black;">7.6. Druckform</span></a></strong><span style="color: black;"><br />Die Druckform ist die größte typographische Einheit. Für verschiedene Bogenformate stehen dem Drucker verschiedene Druckformen zur Verfügung. Das Schema der Druckformen ist daher formatspezifisch:<br />Ein Oktavformat aus einem Druckbogen wird zum Beispiel 3x gefalzt, so dass man 8 Blätter, bzw. 16 Seiten erhält. Beim Oktavdruck war in der Regel die zeitgleiche Verwendung von 4 Druckformen üblich. Das ist der Text für zwei Bogen, also für 32 Seiten. Bei einem 320 Seiten starken Buch war das gerade mal ein Zehntel des „Satzes“, der angefertigt werden musste. </span></div>
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</div>
<strong><a href="https://www.blogger.com/null" name="Lage"><span style="color: black;">7.7. Lage</span></a></strong><span style="color: black;">Die Drucker setzten den Text nicht seiten- sondern lagenweise, wobei man mit der inneren Lage begann: </span><br />
<span style="color: black;"><br /></span><br />
<span style="color: black;"><img alt="" border="0" src="http://bp2.blogger.com/_1ADu36pDdDo/SHd9pv8HwBI/AAAAAAAAAFw/tTQD2mN2stQ/s320/einzelllage.jpg" height="240" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5221780449156120594" style="cursor: hand; display: block; height: 147px; margin: 0px auto 10px; text-align: center; width: 320px;" width="320" /> </span><div align="justify">
<span style="color: black;"><br />Bei dieser Abbildung wären das die Seiten 6 und 7, gefolgt von 5 und 8 im Widerdruck. Beim Folio war es üblich, Lagen aus 3 Bogen zu bilden, die entsprechend der Papiergröße je 1x gefalzt waren. So erhielt man Lagen mit je 12 Seiten. </span></div>
<span style="color: black;">Für die Lagen gibt es verschiedene Bezeichnungen, die besonders bei Handschriften und Frühdrucken verwendet werden: </span><br />
<div align="justify">
<br /><span style="color: black;">Als<strong> Binio</strong> bezeichnet man eine Lage aus </span><span style="color: black;"><strong>2 Doppelblättern,<br />Ternio </strong>hat</span><span style="color: black;"><strong> 3 Doppelblätter,<br />Quaternio 4,<br />Quinio 5,<br />Sexternio 6.</strong><br /></span><span style="color: black;">Dickere Lagen als das Sexternio kommen sehr selten vor. Das Thema Lage wird im Kapitel <em>Notation</em> noch mal aufgegriffen, dann geht es um verschiedene Möglichkeiten zur Verzeichnung der Lagenstruktur in einem Buch.</span></div>
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<br /></div>
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<span style="color: black;"></span><br /></div>
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<strong><span style="color: black; font-size: 130%;"><a href="https://www.blogger.com/null" name="Varianz">8. </a></span></strong><strong><span style="color: black; font-size: 130%;">Varianz</span></strong><span style="color: black;"><br />Mit dem Begriff Druckvarianz beschreibt die Analytische Druckforschung Unterschiede im Druckbild von Exemplaren, die Ergebnisse eines geschlossenen Druckprozesses sind und daher Teile einer(!) Auflage sind. Diese Unterschiede sind das Ergebnis von Eingriffen oder Veränderungen der Druckform und zwar <strong>vor, während oder nach dem Druckprozess</strong>. Notwendig wurden diese Eingriffe z.B. durch Beschädigung einzelner Typen, aber auch durch Satzkorrektur während des Drucks; es war bis ins 19. Jh. in Offizinen üblich, keinen ersten und zweiten Probedruck anzufertigen, sondern Fehler während des Drucks der Auflage zu beheben.</span></div>
<br />
<div align="justify">
<span style="color: black;">Der einfachste Weg, Druckvarianten zu ermitteln besteht darin, verschiedene Exemplare eines Druckwerks miteinander zu vergleichen;erst durch diesen Vergleich kann festgestellt werden, ob es sich bei einem Druck um ein Exemplar einer Auflage, oder um ein Exemplar einer anderen Auflage handelt. Auch kann durch das Auswerten von Druckvarianten ermittelt werden, ob der Druck am Anfang, oder eher am Ende der Drucklegung hergestellt wurde.</span></div>
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<span style="color: black;"></span><br /></div>
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<span style="color: black;"></span><br /></div>
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<span style="color: black;">Ohne das Vorhandensein mehrerer Exemplare/Druckvariationen einer (vermeintlichen) Auflage ist der Vergleich allerdings nicht möglich. Die Rekonstruktion des Druckprozesses eines Drucks wäre idealtypisch am exaktesten möglich, wenn sämtliche Exemplare(!) einer Auflage vorlägen, was in der Realität so nie der Fall ist. Daher gilt für die Ermittlung von Druckvarianten, dass im Idealfall so viele überlieferte Exemplare einer Auflagen herangezogen werden müssen, wie möglich. </span></div>
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<span style="color: black;"><br /></span></div>
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<span style="color: black;"><br /><strong><a href="https://www.blogger.com/null" name="Wichtige">8.1. Wichtige Begriffe</a></strong><br />Zunächst werden die vier wichtigsten Begriffe erläutert, die im Folgenden häuftig verwendet werden: Auflage, Abdruck, Ausgabe und Satzzustand.<br /><br /><strong>Auflage (edition)</strong> : Gesamtheit aller Exemplare, die zum überwiegenden Teil aus ein und demselben Satzvorgang stammen.<br /><strong>Abdruck (impression)</strong> : die Exemplare, die zu einem bestimmten Zeitpunkt von einem Satz abgezogen wurden, d.h. eine Auflage kann mehrere Abdrucke umfassen, wenn der unveränderte Satz nach einer gewissen Zeitspanne erneut eingesetzt wird.<br /><strong>Ausgabe (issue)</strong> : die Exemplare, die als eine bewusst geplante Einheit gedruckt und publiziert wurden.<br /><strong>Satzzustand (state)</strong> : alle gewollten oder ungewollten Variationen innerhalb eines Druckes. </span></div>
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</div>
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<strong><a href="https://www.blogger.com/null" name="Varianzarten"><span style="color: black;">8.2. Varianzarten</span></a></strong><span style="color: black;"> </span></div>
<div align="justify">
<span style="color: black;">Es gibt vier verschiedene Varianzarten, die durch diese vergleichenden Untersuchungen festgestellt werden können. Dazu gehören 3 Arten druckinterner Varianz, nämlich <strong>satzindifferente Varianz</strong>, <strong>satzinterne Varianz</strong>, <strong>satzdifferente Varianz</strong> und als 4. der <strong>satzdifferenten Druck</strong> (Neusatz). </span></div>
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<span style="color: black;"></span><br />
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<span style="color: black;"><img alt="" border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/_1ADu36pDdDo/SLGU58-DLAI/AAAAAAAAAH4/cUWWdK7n3is/s400/uebersicht_varianz2.jpg" height="264" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5238131564948433922" style="cursor: hand; display: block; height: 210px; margin: 0px auto 10px; text-align: center; width: 390px;" width="462" /></span><br />
<div align="justify">
<strong><a href="https://www.blogger.com/null" name="Satzindifferente"><span style="color: black;">8.3. Satzindifferente Varianz</span></a></strong><span style="color: black;"><br />Satzindifferente Varianz entsteht nicht durch Veränderung des Satzes, sondern durch die Verwendung unterschiedlicher Materialien, wie zum Beispiel unebenes Papier, auf dem die Druckerschwärze unvollständig haftet und so das Druckbild verändert.<br /><br />Merkmalsprofil für den Fall "Satzindifferente Varianz":</span><span style="color: black;"><em>- Varianz: Einband, Ausstattungen, Papiersorten, Selbständigkeitsgrade (versch. Ausgaben), Formate.<br />- Identisch bleiben: Typen.</em><br /><br />Das wichtigste Merkmal der satzindifferenten Varianz ist, wie bereits erwähnt, dass Varianz nicht durch Veränderung des Satzes entsteht, sondern durch die Verwendung unterschiedlicher Materialien und deren Auswirkungen auf das Druckbild. Das sind beispielsweise wechselnde Einbände, Ausstattungen, Papiersorten, Selbständigkeitsgrade, oder Formate: alles außertextliche Merkmale, die aber Satz- und Textverderbnis zur Folge haben können und Anlass zu Korrekturen geben können; identisch bleiben die Typen, auch in der richtigen Reihenfolge der Typen.<br /><br />Aber auch andere Gründe können für ein unterschiedliches Erscheinungsbild des Drucks verantwortlich sein, ohne dass es sich um Neusatz oder satzinterne Varianz handeln muss: So war es in Offizinen zum Zwecke der Rationalisierung üblich, einen Satz in mehr oder weniger großem Umfang neu auf Druckformen umzuverteilen, um z.B. eine Prachtausgabe oder eine Folioausgabe herzustellen, oder den Satz des einzelnen Werks für den Druck der Gesamtausgabe erneut verwenden zu können.<br /><br />Es gibt 3 Möglichkeiten, verschiedene Ausgaben zu produzieren:<br /><br />- <strong>kombinierte Sammel- und Einzelausgabe</strong>,<br />- <strong>Umschussausgabe</strong>,<br />- <strong>Umbruchausgabe</strong>.<br /><br />Dies sieht im Detail wie folgt aus:<br /><br />Merkmalsprofil der <strong>kombinierten Einzel- und Sammelausgabe</strong>:</span><span style="color: black;"><em>Varianz: Kolumnentitel, Paginierung, Bogennorm.<br />Identisch bleiben: Typen, Zeilen (-länge + -inhalt), Durchschuss (Zeilenabstand), Kolumne.</em><br /><br />Grund: Gleichzeitige Herstellung und Verkauf verschiedener Ausgaben, ohne neu zu setzen. Bsp: Gesammelte Werke vs. einzelnes Werk.<br />Die gleichzeitige Herstellung eines Textes als Einzelausgabe und als Teil eines Sammelbandes war besonders im 18. Jahrhundert häufige Praxis. Dies bedeutete: Änderung des Titelblatts, der Bogennorm, der Paginierung, der Kolumnentitel. Alles andere blieb völlig gleich. Unter anderem hat man dieses Verfahren bei Werken von Lessing und Goethe nachgewiesen. Man kann sich das so vorstellen:<br /></span></div>
<br />
<br />
<br />
<div align="justify">
<span style="color: black;"><img alt="" border="0" src="http://bp2.blogger.com/_1ADu36pDdDo/SHd95cSQUtI/AAAAAAAAAGI/q7RHQbdTG0s/s320/kombeinzelundsammel.jpg" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5221780718758154962" style="cursor: hand; display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center;" /><br /><br />Einmal wird eine Einzelausgabe von <em>Faust</em> hergestellt, dann verändert man Titelblatt, Seitenzahlen, etc. und verwendet denselben Satz als 3. Titel einer Goethe-Gesamtausgabe. Obwohl es sich hierbei natürlich um Satzidentität handelt, können Unterschiede in den Ausgaben festgestellt werden, denn während man beim stehenden Satz Seitenzahlen, Kolumnentitel usw. austauscht, hat man natürlich auch die Gelegenheit, eventuelle Satzfehler gleich mit auszubessern. - Und davon wurde recht häufig Gebrauch gemacht. Dasselbe gilt für die Umbruch- und die Umschussausgabe. </span></div>
<span style="color: black;">Mit der <strong>Umschussausgabe</strong> verfolgt man eine andere Intention:<br /><br />Auch dieses Verfahren war häufige Praxis:<br />Hier konnte man dieselben Kolumnensätze für verschiedene Formate verwenden, indem man die Kolumnen umordnete und erneut ausschoss.<br />Die Durchschüsse wurden aber nicht verändert.<br />Am einfachsten ist die Umordnung von einem größeren Format hin zu einem kleineren. Hier ein Beispiel: </span><br />
<br />
<div align="justify">
<span style="color: black;"><img alt="" border="0" src="http://bp3.blogger.com/_1ADu36pDdDo/SHd-GJ02TZI/AAAAAAAAAHA/JES4qbEphu8/s320/umschuss_umbruch.jpg" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5221780937141276050" style="cursor: hand; display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center;" /> </span></div>
<div align="justify">
<span style="color: black;">Vier Gedichtstrophen auf Bogen D werden in der Hälfte geteilt und für eine kleinere Ausgabe auf 2 Seiten verteilt.Hier sieht man auch, dass dies wie bei der kombinierten Sammel- und Einzelausgabe ebenfalls eine Änderung der Paginierung und der Bogenzählung zur Folge hat. So kann man beispielsweise eine schmalere Quartausgabe mit Prachteinband und ein umfangreicheres Gebrauchskopert im handlichen Oktavformat herstellen. Und wenn man dann auch noch dünneres Papier verwendet, wird die Taschenausgabe auch nicht zu dick. </span></div>
<span style="color: black;">Einen noch etwas größeren Eingriff in die Satzstruktur stellt die <strong>Umbruchausgabe</strong> dar:<br />Hier wird das Layout und/oder das Format nicht nur durch Teilen der Kolumnenlänge erreicht, sondern zusätzlich durch</span><span style="color: black;">- Änderung der Durchschüsse </span><br />
<span style="color: black;"><br /></span><span style="color: black;">Ein Beispiel: Für eine weniger umfangreiche Ausgabe hat man die Durchschüsse stark verringert. Auch möglich ist:</span><br />
<span style="color: black;">- Änderung der Durchschüsse, <strong>und</strong> ...</span><span style="color: black;">- Änderung der Umbrüche </span><br />
<div align="justify">
<span style="color: black;">Das zeigt das nächste Beispiel: Hier wollte man die Kolumne schmaler gestalten und musste deshalb bei besonders langen Zeilen einen neuen Umbruch setzen. </span><span style="color: black;">Noch mal in Kurzfassung: die satzindifferente Varianz kann den Satz verändern, um kombinierte Sammel- und Einzelausgaben, Umschussausgaben und Umbruchausgaben herzustellen. </span><span style="color: black;">Gravierendere Veränderungen am Satz entstehen durch satzinterne Varianz:<br /><br /></span><strong><a href="https://www.blogger.com/null" name="satzinterne"><span style="color: black;">8.4. Die satzinterne Varianz</span></a><span style="color: black;"><br /></span></strong><span style="color: black;">Von satzinterner Varianz spricht man bei einer Veränderung des Satzes nach schon begonnenem Abdruck. Satzinterne Varianz entsteht durch punktuelle Veränderung des Satzes.<br />Entweder entsteht sie durch </span></div>
<span style="color: black;">a. die Beschädigung einzelner Typen während des Druckvorgangs (Presskorruptele), oder<br />b. Austausch einzelner oder mehrerer Typen (Presskorrektur). </span><br />
<span style="color: black;">Im Folgenden werden beide Varianten mit Beispielen dargestellt: </span><br />
<span style="color: black;"><br /></span><br />
<span style="color: black;"><img alt="" border="0" src="http://bp1.blogger.com/_1ADu36pDdDo/SHd95LZkm8I/AAAAAAAAAGA/CGAgjWEaGCc/s320/freue_dich_du_hoechstes.jpg" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5221780714225441730" style="cursor: hand; display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center;" /><br /></span><br />
<div align="justify">
<span style="color: black;"><strong>Presskorruptele</strong><br />Presskorruptele entstehen durch Beschädigung oder Abnutzung einzelner oder mehrerer Typen während des Druckvorgangs. Hier ist das gut am Beispiel des Ausrufungszeichens mehrerer Drucke einer Ausgabe zu sehen.<br />In diesem Fall kann auch zweifelsfrei die Druckreihenfolge benannt werden.<br /></span><span style="color: black;"><strong>Presskorrekturen</strong>Presskorrekturen entstehen durch den Eingriff des Setzers, indem dieser fehlerhafte einzelne oder mehrere Typen ersetzt. Der Setzer hat sich zunächst vergriffen, statt „t“ ein „r“. Dann folgt im weiteren Verlauf des Druckvorgangs der Ausgabe die Korrektur von „r“ zu „t“<br /><br />Hier noch ein etwas kurioses Beispiel aus der sog. "B42".<br />Vermutlich setzte der erste Setzer <em>Deus</em> mit einer Abkürzung „de9“, dann muss es evtl. durch religiöse Beweggründe zu einer Ausschreibung des Wortes für Gott gekommen sein und dafür an anderer Stelle der Satz gekürzt worden sein. [2]<br /></span><span style="color: black;"><img alt="" border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/_1ADu36pDdDo/SLGYPmtYFpI/AAAAAAAAAIA/w98ENJC8_ts/s400/presskorrektur_humi.gif" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5238135235464926866" style="cursor: hand; display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center;" /></span><span style="color: black;"><strong>Warum sind nun satzinterne Varianten für die Analyse so wichtig?</strong>Die Ermittlung von satzinterner Varianz ermöglicht die Bestimmung des Urtextes.<br />Am oben abgebildeten Beispiel ist zu sehen, dass nur ein fehlendes Komma den Sinn des Satzes verändert.<br />Wenn man belegen kann, dass das fehlende Komma durch Beschädigung entstanden ist, kann man den Urtext ermitteln.<br />Damit kann die Buchwissenschaft einen Beitrag zur philologischen Erschließung historischer Texte leisten, wie bereits unter dem Punkt TEXTBEZOGENE DEUTUNG genannt. Diese druckspezifischen Eigenarten machen eine Ausgabe oder einen Druck einmalig. So lässt sich ein Druck identifizieren. </span></div>
<div align="justify">
<span style="color: black;">Noch größere Eingriffe in die Druckform gehören in den Bereich der satzdifferenten Varianz.</span></div>
<div align="justify">
<span style="color: black;"><br /><strong><a href="https://www.blogger.com/null" name="satzdifferente">8.5. Die satzdifferente Varianz</a></strong><br />Als satzdifferent werden Varianten bezeichnet, bei denen ganze Kolumnen oder größere Kolumnenteile ausgetauscht werden. Es handelt sich also um einen <strong>Teilneusatz</strong>. Grund dafür kann eine umfangreichere Fehlerkorrektur sein, es ist aber ebenso denkbar, dass Kolumnen zensurbedingt neu gesetzt wurden. Für diese Ersetzung gibt es 2 Fachbegriffe aus dem Lateinischen: Mit „<strong>Cancellans</strong>“ wird das Ersatzblatt bezeichnet, mit „<strong>Cancellandum</strong>“ meint man das ersetzte Blatt. Ganze Ersatzblätter wurden nachweislich sogar für kleinste Fehlerkorrekturen, z.B. bei der Interpunktion, eingesetzt. Bei der satzdifferenten Varianz unterscheidet man 3 Arten von Ersatzblättern:</span></div>
<span style="color: black;">-Einblattkarton<br />-Doppelblattkarton<br />-Titelauflage<br /><br />Der <strong>Einblattkarton</strong> ist der Ersatz eines Einzelblattes. Dazu wird das Cancellandum so herausgeschnitten, das ein entsprechend großer Falz bestehen bleibt, an den das Cancellans angeklebt wird.<br /><br />Als Beispiel sehen ist hier ein Titelblatt abgebildet, auf dem am rechten Rand für den Buchbinder vermerkt ist, was er ersetzen soll: … [23 Seitenrand]<br /><br />Hier noch ein weiteres Beispiel: links ist die Kolumne etwas kürzer, im rechten Bild ist der obere Teil der Kolumne stehen geblieben, während man unten noch 5 Zeilen hinzugefügt hat, die sich an den Leser richten. </span><br />
<span style="color: black;">Der <strong>Doppelblattkarton</strong> bezeichnet einen kompletten Ersatzbogen, der nicht geklebt, sondern in die Lage eingebunden wird, so dass man die ersetzte Stelle nicht sehen kann. </span><br />
<br />
<br />
<div align="justify">
<span style="color: black;"></span><br /></div>
<span style="color: black;"><img alt="" border="0" src="http://bp2.blogger.com/_1ADu36pDdDo/SHd9pY1Q2YI/AAAAAAAAAFo/fJGMVd8eIao/s320/doppelblattkarton.jpg" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5221780442953341314" style="cursor: hand; display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center;" /></span><br />
<div align="justify">
<span style="color: black;">Da man in der Frühdruckzeit keine mehrfach gefalzten Bogen, sondern Lagen aus mehreren einmal gefalzten Bogen verwendete, war dieser Ersatz eine einfache Möglichkeit. Hierbei können auch gleich mehrere Kolumnen ersetzt werden.<br /><br />Die letzte Art der differenten Varianz ist die <strong>Titelauflage</strong>.<br />Hier werden ein oder mehrere Blätter zusätzlich an den Anfang des Buchblocks eingeklebt oder eingebunden. </span></div>
<div align="justify">
<span style="color: black;"></span><br /></div>
<span style="color: black;"><img alt="" border="0" src="http://bp1.blogger.com/_1ADu36pDdDo/SHd-F0y9F_I/AAAAAAAAAGo/AfXeDCqnr3s/s320/titelauflage_schema.jpg" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5221780931496187890" style="cursor: hand; display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center;" /></span><br />
<div align="justify">
<span style="color: black;">Wichtig ist: hierbei handelt es sich nicht um eine Ersetzung, sondern:die Unterschiedlichkeit der Auflage war von Anfang an geplant. Dies wurde z.B. für unterschiedliche Titelblätter oder Widmungstexte verwendet. Neben der Herstellung druckinterner Varianten wurden auch <strong>satzdifferente Drucke</strong> hergestellt - also Neusatz.<br /></span><span style="color: black;"><strong>Neusatz</strong>Bezeichnend für den Neusatz ist, dass der Text der gleiche bleibt, der Satz aber neu ist.<br />Man unterscheidet zwei Arten des Neusatzes: <strong>Zwitterdruck</strong> und <strong>Doppeldruck</strong>.<br /><br />Unter <strong>Zwitterdruck</strong> versteht Boghardt das erneute Nachsetzen eines bereits gedruckten Teils einer Auflage. Dies geschah immer dann, wenn nach begonnenem Druck entschieden wurde, die Auflage zu erhöhen. Dann musste der bereits gedruckte Teil neu gesetzt werden.<br /><br />Der <strong>Doppeldruck</strong> dagegen ist ein vollständiger Neudruck. Der gesamte Text wird neu gesetzt.<br />Eine Spielart des Doppeldrucks ist der Raubdruck. Hier wird ebenfalls versucht, den Satz der Vorlage so exakt wie möglich zu kopieren. Dies lässt sich aber ohne weiteres heute nachweisen.<br />Im 18. Jahrhundert klagte Goethe über das heimliche Nachdrucken seiner Werke durch seinen Drucker. Dieser verkaufte hinter Goethes Rücken weit mehr Exemplare als vereinbart war, ohne den Autor an den Einnahmen zu beteiligen.</span></div>
<strong><a href="https://www.blogger.com/null" name="Kollationierungsmethoden"><span style="color: black; font-size: 130%;">9. Kollationierungsmethoden und -geräte</span></a></strong><span style="color: black;"><span style="font-size: 130%;"><br /></span>Es gibt eine Reihe von Methoden und Geräten, mit denen man Varianz feststellen kann.<br />Boghardt beschreibt diese in dem Aufsatz <em>Druckanalyse und Druckbeschreibung</em> [4].<br />Zunächst sei hier eine kurze Vorstellung der Möglichkeiten - entsprechend ihrer historischen Entwicklung - gegeben: </span><br />
<div align="justify">
<span style="color: black;">1. Augenmaß<br />2. direkte Überlagerung<br />3. stereoskopische Methode<br />4. kinematographische Methode<br />5. Farbkontrastmethode<br />6. Kinematographie und Farbkontrastier<br />7. Verwendung digitaler Technologien<br /><br />Die einfachste ist natürlich das <strong>Augenmaß.</strong> Allerdings verlässt uns die Verlässlichkeit dabei recht schnell, da viele Fehler so augenscheinlich gar nicht zu finden sind. Stattdessen hat man recht schnell erkannt, dass man die zu vergleichenden Textstellen genau übereinander liegend vergleichen muss. Das einfachste Hilfsmittel dazu stellt die <strong>direkte Überlagerung</strong> dar.<br />Dazu kann man 2 Blätter vor einer Lichtquelle übereinander legen. Allerdings hat das einen entscheidenden Nachteil: die Beschaffenheit des Buches und zudem die Lichtempfindlichkeit alter Bücher macht eine solche Methode kaum möglich.<br />Abhelfen kann man sich bei kopierbaren Büchern mit einer <strong>Kopie auf Transparentfolie</strong>. Die Kopien können allerdings evtl. ein etwas verkleinertes Abbild liefern. Zudem werden punktuelle Fehlstellen im unteren Exemplar nicht erkannt, wenn das obere an dieser Stelle ein Zeichen hat. </span></div>
<div align="justify">
<span style="color: black;">Eine weitere Möglichkeit zur Untersuchung ist die <strong>stereoskopische Methode</strong>.<br />Für diese Methode entwickelte Gordon Lindstrand den nach ihm benannten <strong>Lindstrand-Comparator</strong>, der z.B. an der Bodleian Library in Oxford genutzt wurde. Das Gerät funktioniert so, dass man durch ein Binokular blickt, wobei man mit jedem Auge eines der zu vergleichenden Exemplare sieht.<br />Durch dieses gespaltene Sehen erzielt man den Effekt, dass bei deckungsgleichen Stellen ein zweidimensionales Bild entsteht, bei ungleichen Stellen ist es dreidimensional, also mit Tiefenwirkung versehen.<br />Hier besteht die beträchtliche Gefahr, kleinere Abweichungen nicht wahrzunehmen.<br />Die Methode ist abhängig von der Sehfähigkeit des Betrachters und für satzinterne Varianz nicht genügend. Eine Weiterentwicklung des Lindstrand-Comparators stellt der <strong>McLeod Portable Collator </strong>dar.<br />Ein Auge blickt dabei in einen kleinen Spiegel, durch den man einen größeren Spiegel sieht, der das eine der beiden Druckbilder reflektiert. Das andere Auge ist direkt auf das Vergleichsbild auf dem hinteren Pult gerichtet. Vorteil ist, dass das Gerät tragbar ist; Nachteil, dass die Methode von der Sehfähigkeit des Betrachters abhängig ist. Die Wirkungen des Collators lassen sich wie folgt beschreiben: </span></div>
<div align="justify">
<span style="color: black;"><br />1. horizontale Verschiebungen führen zu dreidimensionalem Effekt<br />2. punktuelle Satzveränderungen ohne Verschiebung bewirken Flimmern/Oszillieren<br />3. Überlagerung eines Zeichens und einer Leerstelle wirken hohl, unkörperlich<br />4. Größenunterschiede zwischen einer Kopie und dem Original können durch Justierung ausgeglichen werden.<br /><br />Für die <strong>kinematographische Methode</strong> steht stellvertretend der Hinman-Collator. Er wurde bereits kurz nach dem 2. Weltkrieg für die Shakespeare-Forschung entwickelt.<br />Hier blicken beide Augen durch ein Binokular auf denselben Spiegel, der in der Mitte des Tisches liegt. Links und rechts liegen die Druckbilder, die über Spiegelsysteme auf dem Spiegel des Betrachters per Hand zur Deckung gebracht werden. Durch eine Wechselbeleuchtung, die man dann auslöst, erscheinen abweichende Stellen als bewegt, sie springen ins Auge.<br />Der Hinman-Collator bedeutet eine erhebliche Beschleunigung für den Satzvergleich. Unauffällige Varianten werden hier durch den Bewegungseffekt viel eher erkannt. </span></div>
<div align="justify">
<span style="color: black;">Nachteil für alle Methoden bisher ist, dass man die Originale dazu braucht, bzw. sehr gute Kopien.<br /><br />Die <strong>Farbkontrastmethode</strong> „Composite Imaging“ wurde erstmals 1983 von Paul R. Sternberg und John M. Brayer beschrieben. Sie verwendet Methoden der NASA. Bei der Methode werden die Druckbilder mit einer Videokamera digitalisiert und im Computer gespeichert.<br />Durch Eingabe von je 4 beliebigen, abgeglichenen Koordinatenwerten werden die Proportionen vereinheitlicht. Durch verschiedenes Einfärben und Übereinanderblenden der Bilder werden die ungleichen Stellen hell oder dunkel sichtbar. Allerdings kann man beim Justieren und Eingeben der richtigen Zahlenwerte zu viele Fehler machen, die dann ein verzerrtes Bild verursachen. Ein mit der Zeit erheblich verbessertes System wurde dann in Wolfenbüttel eingesetzt.<br /><br />Durch Kombination der Kinematographie und der Farbkontrastierung wurde die Methode des Composite Imaging von der Firma Soft-Imaging Software (SIS) wesentlich verbessert:<br />statt des Justierens durch Koordinatenwertermittlung wird dabei das digitalisierte Bild mit einem noch nicht digitalisierten Bild übereinander gelegt, indem eine an den Computer angeschlossene Kamera direkt durch das Zoomobjektiv die passende Größe bestimmt.<br />Dann kann man immer noch auf dem PC feinjustieren. Das noch nicht digitalisierte Bild liegt zudem auf einer Bücherwippe, deren Höhe zur Kamera flexibel eingestellt werden kann. SIS hat zudem den farbigen Bildwechsel automatisiert. </span></div>
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<span style="color: black;">Vorteile: Größenunterschiede spielen keine Rolle, auch Kopien sind verwendbar; die Schärfeeinstellung des Binokulars entfällt, eine optische Dokumentation ist möglich. </span></div>
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<span style="color: black;">Nachteile: mangelnde Größe, ungünstiges (Quer-)Format und geringe Auflösungsschärfe des Bildschirms lassen nur Aufnahmen von 18-20 Zeilen zu.<br /><br />Mittlerweile hat sich die Technik wesentlich verbessert: neben den professionellen Buchscannern der großen Einrichtungen kann man auch mit heutzutage <strong>einfachen</strong> Methoden selbst einen guten Vergleich durchführen, z.B. der Software Photoshop oder der kostenlosen Software Gimp. </span></div>
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<span style="color: black;"><br /></span></div>
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<span style="color: black;"><img alt="" border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/_1ADu36pDdDo/SLGbL1XNpkI/AAAAAAAAAII/dO-1mEhQdws/s400/gimp.gif" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5238138469213906498" style="cursor: hand; display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center;" /><br /><br /><strong><a href="https://www.blogger.com/null" name="Fingerprint"><span style="font-size: 130%;">10. Notationsarten, wie Fingerprint und Lagenformeln</span></a></strong><span style="font-size: 130%;"><br /></span></span><strong><span style="color: black;"><span style="font-size: 130%;">Fingerprint</span></span></strong><span style="color: black;">Der Fingerprint ist eine Beschreibungsmethode zur Identifikation eines Drucks. Er wurde in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelt und findet sich in vielen Katalogaufnahmen alter Drucke, z.B. im VD16 .</span></div>
<br />
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<span style="color: black;"><img alt="" border="0" src="http://bp1.blogger.com/_1ADu36pDdDo/SHd9p6NtqLI/AAAAAAAAAF4/-nQSiKG1o0Q/s320/fingerprint.jpg" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5221780451914262706" style="cursor: hand; display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center;" /><br />Der Fingerprint ist eine Folge von 16 Zeichen, die aus vier festgelegten Seiten eines Drucks stammen.<br /><br /><strong>Regeln</strong>:</span><span style="color: black;">Von jeder Seite werden jeweils vier Zeichen entnommen.<br />Zwei aus der letzten, zwei aus der vorletzten Zeile.<br />Bei recto Seiten die äußersten Zeichen am rechten Rand.<br />Bei verso Seiten die äußersten Zeichen am linken Rand.<br />Folgende Seiten werden ausgewählt: </span></div>
<span style="color: black;">1. Gruppe: Das erste Blatt recto nach dem Titelblatt<br />2. Gruppe: Das vierte Blatt recto nach der 1. Gruppe<br />3. Gruppe: Das nächste Blatt recto nach der 2. Gruppe, wenn dieses die Seite 13 ist, sonst Seite 17 wählen. Wenn auch nicht Seite 17 vorhanden ist, also keine Paginierung vorhanden ist, dann wird das 4. Blatt recto nach der Gruppe 2 genommen.<br />4. Gruppe: Die Versoseite des Blattes von Gruppe 3.<br />Man setzt einen Indikator dazu, von welcher Seite Gruppe 3 entnommen wurde. Dabei steht 3 für Seite 13, 7 für Seite 17 und C ("counted") für den selbstgezählten Fall.<br />Am Ende kommt dann noch das Erscheinungsjahr des Drucks hinzu.<br /></span><br />
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<span style="color: black;"><img alt="" border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/_1ADu36pDdDo/SLGb4892ZtI/AAAAAAAAAIQ/Sv8utUAIfpI/s400/beispiel_fingerprintt.jpg" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5238139244349122258" style="cursor: hand; display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center;" /> </span></div>
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<span style="color: black;"><br />Hier seht ihr ein Beispiel, an dem der Fingerprint demonstriert wird. Es handelt sich um eine Ausgabe von Goethes <em>Italienischer Reise</em>, gedruckt 1925.<br />Die erste Abbildung zeigt das erste Blatt recto nach dem Titelblatt, es trägt die Seite 9. Für den Fingerprint entnehmen wir die Buchstaben <strong>d;</strong> und <strong>or</strong>. Gruppe 2 wird vom vierten Blatt recto nach der 1. Gruppe entnommen, hier Seite 17. Es sind die Buchstaben <strong>le</strong> und <strong>ie</strong>. Für Gruppe 3 kann also weder Seite 13, noch Seite 17 genommen werden, da bereits Gruppe 2 von Seite 17 entnommen wurde. Wir wählen die letzte Möglichkeit und entnehmen die Buchstaben für Gruppe 3 dem vierten Blatt recto nach Gruppe 2, hier Seite 25, d.h. die Buchstaben <strong>n.</strong> und <strong>ns</strong>.<br />Die 4. Gruppe wird von der Versoseite des Blattes von Gruppe 3 entnommen, hier Seite 26. Es sind die Buchstaben <strong>ne</strong> und <strong>Ei</strong>.<br />Hinzu kommt das C, da wir die Seite für die dritte Gruppe selbst gezählt haben. Und schließlich die Jahreszahl 1925.<br /><br /><strong>Kritik:</strong><br />Bei satzidentischer und satzdifferenter Varianz können sich einzelne Zeichen ändern, ohne dass sich die gesamte Ausgabe ändert. Wenn es genau die Zeichen sind, die der Fingerprint erfasst, wird so fälschlicherweise eine neue Ausgabe beschrieben. Das Beispiel der Folie zeigt einen Doppeldruck, der einen identischen Fingerprint ergeben würde, dennoch nicht denselben Satz darstellt. </span></div>
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<br />
<strong><span style="color: black;">Alternativen zum Fingerprint</span></strong></div>
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<span style="color: black;">Boghardt schlägt eine andere Methode vor, die dem Fingerprint ähnelt: die <strong>Signaturmethode</strong>. Sie wird für den Short Title Catalogue Netherlands 1540-1800 (STCN) angewandt.<br />Dabei werden an beliebigen Stellen die Bogensignaturen verzeichnet, sowie alle Zeichen, die sich komplett über ihnen in der untersten Textzeile befinden. Der Grund für diese Methode ist die große Freiheit, die der Setzer bei der Positionierung der Bogensignatur hat, denn in der Zeile steht höchstens noch die Reklamante, sonst nichts. </span><br />
<br />
<br />
<img alt="" border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/_1ADu36pDdDo/SLhXpA39k0I/AAAAAAAAAKI/1jnG_dHGdw4/s400/signatur_methode.jpg" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5240034528566547266" style="cursor: hand; display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center;" /></div>
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<span style="color: black;">Neusatz ist deshalb sehr leicht zu erkennen. Es gibt bei dieser Methode allerdings mehrere Probleme:<br />- Wie entscheidet man, ob ein Zeichen über der Signatur wirklich genau darüber steht, oder nur zum Teil und dann nicht mit verzeichnet wird?<br />- Es könnte an genau der verzeichneten Stelle eine Presskorrektur vorliegen.<br />- Signaturen mit ganz geringer Positionsvarianz könnten fälschlicherweise zur Annahme von Identität führen.<br />- In seltenen Fällen „wandert“ eine Signatur im Laufe des Druckprozesses. Fingerprint und Signaturmethoden beschränken sich auf wenige Kontrollproben.</span><br />
<span style="color: black;">Daneben beschreibt Boghardt zwei andere Möglichkeiten:<br /><br />Die erste ist die so genannte <strong>Variantenmethode</strong>:<br />Sie setzt eine detaillierte Vergleichsarbeit voraus und verzeichnet nur einige bekannte Textvarianten verschiedener Sätze, d.h. man greift auf einer beliebigen Seite die Wörter heraus, die unterschiedlich sind und notiert diese gegenüberstellend. Für diese Methode gibt es 2 Voraussetzungen: 1. Es müssen Neusatzvarianten sein. 2. Alle noch existierenden Sätze eines Drucks müssen je 1x vorliegen, auch als Kopie möglich. Das ist also kaum mit Sicherheit feststellbar. </span></div>
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<span style="color: black;"></span><br /></div>
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<span style="color: black;">Als letzter Boghardtscher Vorschlag sei die <strong>Kopiermethode</strong> genannt, d.h. die abbildende Wiedergabe von Satzproben!<br />Diese Methode ist gewiss am sichersten und von jedem Forscher nach Belieben weiter zu verwenden. Der VD17 bietet diese Methode bereits zu den meisten Werken an, indem er wenigstens das Titelblatt, meist sogar 3-4 Probeseiten als digitales Foto abbildet.</span></div>
<strong><span style="color: black;">Lagenformel</span></strong><br />
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<span style="color: black;">Zum Schluss gibt es noch eine Art der Notation, um Varianten wie satzdifferente Varianz oder den satzdifferenten Druck, sowie um die Struktur und Vollständigkeit der Lagen festzuhalten.<br />Dazu gibt es die „Lagenformel“, wobei man eigentlich „Lagenformeln“ sagen müsste, weil verschiedene Kodierungen existieren - was eine einheitliche und allgemein verständliche Beschreibung nicht gerade einfach macht. Und: Wenn man alle Eventualitäten berücksichtigen will, dann ist es recht kompliziert. Zunächst werden nur die Merkmale vorgestellt, bei denen sich die Forscher einig sind, und die auch die wichtigsten Beschreibungswerkzeuge darstellen. </span></div>
<span style="color: black;"><br /></span><br />
<span style="color: black;"><img alt="" border="0" src="http://bp3.blogger.com/_1ADu36pDdDo/SHd9pSJpzVI/AAAAAAAAAFg/W24ELpSu_kU/s320/bsp_lagenformel.png" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5221780441159814482" style="cursor: hand; display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center;" /><br /></span><br />
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<span style="color: black;">Das wichtigste ist sicherlich die Verwendung des Alphabets: Bei der Lagenzählung fallen die Buchstaben J (=I), U (=V), W weg; das Alphabet besteht also aus 23 Buchstaben. Man sollte das zur Sicherheit aber kontrollieren: in seltenen Fällen ist der ein oder andere der drei fehlenden Buchstaben doch dabei.<br />Am Anfang steht die Formatangabe mit einem Doppelpunkt.<br />Dann folgen die Lagensignaturen als genaue Wiedergabe.<br />Die Anzahl der Einzelblätter einer Lage wird mit Hochzahlen hinter dem Buchstaben angegeben.<br />Mehrfachbuchstaben werden mit arabischen Ziffern vor dem Buchstaben notiert. Häufig werden Sonderzeichen für den ersten Bogen mit Widmung, Titel, Inhalt, Register, etc. verwendet: *, &, ( ), oder gar keine Signatur. Sonderzeichen werden übernommen. Eine fehlende Signatur wird mit eckiger Klammer (nach RAK-WB) oder kursiv (nach Gaskell) ergänzt.</span></div>
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<span style="color: black;"><br /><br /><strong><a href="https://www.blogger.com/null" name="Fazit"><span style="font-size: 130%;">11. Fazit</span></a></strong><br />Die Analytische Druckforschung macht deutlich, dass jeder Druck aus dem Zeitalter des Handsatzes einmalig ist. Durch Erfassen der Varianten und durch die Kollationierung aller Druckvariationen einer Ausgabe können so Aussagen über den Herstellungsprozess, den Herstellungsort, das Druckdatum, die Beschaffenheit des Originaltextes und über die Zugehörigkeit zu einer Ausgabe getroffen werden. Für das Arbeiten mit Altbeständen ist dies eine wertvolle Technik für die Bestimmung, ob es sich um ein Original (z.B. eine Erstausgabe) oder eine bestimmte andere Ausgabe, handelt oder nicht.<br />Um dies zu überprüfen, reicht es, sich Kopien des Drucks von einer besitzführenden Bibliothek schicken zu lassen und sie dann mit den Aufnahmen des eigenen Exemplars zu überprüfen.<br />Die Verwendung des Grafikprogramms Gimp liefert das technische Gerüst für den Vergleich des Druckbildes. Auch weitere Methoden der Analytischen Druckforschung, wie der Vergleich von Lagenstruktur, Wasserzeichen und Makulatur ermöglichen detailliertere Aussagen über den Druck.<br />Die Analytische Druckforschung sammelt Indizien, um Hypothesen zu festigen. Indizien sind bekanntlich weniger als Beweise, aber mehr als Behauptungen.<br />Daher kann erst ein Bündel an Merkmalen, wie Papiersorte, Lagenstruktur, Makulatur, Einband, aber auch Typensatz und Druckbild eine Hypothese festigen und beispielsweise der Druckort und das Druckjahr bestimmt werden.<br />Diese Herangehensweise mit allen Sinnen macht aber den besonderen Reiz der Arbeit mit Altbeständen aus.</span></div>
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<span style="color: black;"><br /><strong><a href="https://www.blogger.com/null" name="Literaturliste"><span style="font-size: 130%;">12. Literaturauswahl</span></a></strong></span><span style="color: black;">Im folgenden sind die wichtigsten Werke für die Erstellung dieses Textes aufgeführt. Eine ausführlichere Literaturliste ist dem entsprechenden Punkt in der allgemeinen Literaturliste auf dieser Homepage zu entnehmen.</span></div>
<span style="color: black;">1. Entnommen aus: Pianos, Tamara: Das Canterbury Tales Project. Herausforderungen und Erkenntnisse durch Digitalisierung, Transkription und Computeranalyse mittelalterlicher Manuskripte. In: Bibliothek und Wissenschaft 36 (2003), S. 95-150. S. 109, Fußnote 31.</span><span style="color: black;">2. Tomioka, Mari: Fine Detail: Collating the Gutenberg Bible with Digital Images. Keio-University, Japan: MA 2001.</span><span style="color: black;">3. Boghardt, Martin: Analytische Druckforschung. Ein methodischer Beitrag zu Buchkunde und Textkritik. Hamburg: Hauswedell 1977.</span><span style="color: black;">4. Boghardt, Martin: Druckanalyse und Druckbeschreibung. Zur Ermittlung und Bezeichnung von Satzidentität und satzinterner Varianz. In: Gutenberg-Jahrbuch 1995. S. 202-220.</span><span style="color: black;">5. Haebler, Konrad (1905): Typenrepertorium der Wiegendrucke (6 Bde.). Halle: Rudolf Haupt 1905. (Sammlung bibliothekswissenschaftlicher Arbeiten). Signatur: GM H 6.<br /><br /><br /><strong>(Verf.: André Horch, Christina Schmitz)</strong></span><br />
A.Horchhttp://www.blogger.com/profile/11364032659396937476noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-2197822151756076297.post-67802092217766603232008-07-17T17:21:00.004+02:002008-08-24T20:25:28.626+02:00Mainzer Kartause: markante RückenschilderMehrmals wurden bei von unserem Seminar bearbeiteten Büchern markante Rückenschilder entdeckt, die unserem Wissen nach für eine Mainzer Ordensbibliothek hergestellt wurden. Hier nun die korrekten Infos dazu:<br /><br />Bücher, die jeweils drei sehr charakteristische Rückenschilder tragen, gehörten zur Bibliothek der Mainzer Kartause.<br /><br />Die Schilder sind jeweils wie folgt angebracht (von oben nach unten):<br />1. Großbuchstabe mit dickem Korpus (Regal-/Fachangabe)<br />2. Titelangabe<br />3. Ziffernfolge (Signatur)<br /><br /><br /><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5224289979468514498" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://bp2.blogger.com/_xJgiQ9BSOF8/SIBoDo3ahMI/AAAAAAAAAAg/dObz04TOQ2k/s320/DSCN0244.JPG" border="0" /><br />Wenn es die Beschaffenheit des Rückens zuließ, wurden Großbuchstabe und Ziffernfolge direkt auf den Rücken gemalt, während die Titelangabe meist ein eigenes Schildchen hatte, das dann auf den Rücken aufgeklebt wurde.<br /><br />Oft sind die Aufschriften heute kaum noch zu erkennen, wie man an den beiden rechten Buchrücken im Beispielbild sehen kann.Christina Schmitzhttp://www.blogger.com/profile/15902415573484584685noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2197822151756076297.post-15723681616928967872008-07-12T15:06:00.010+02:002008-11-06T23:31:47.176+01:00Breviarium Moguntinum, Mainz, 1517, Stb Ink a 36 c<div><a href="http://bp0.blogger.com/_m7D0oUt7wPw/SHitRPIKLdI/AAAAAAAAAAs/tWFE9PLLanU/s1600-h/Inka36c+Vorderdeckel+s+klein.JPG"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5222114279566224850" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://bp0.blogger.com/_m7D0oUt7wPw/SHitRPIKLdI/AAAAAAAAAAs/tWFE9PLLanU/s320/Inka36c+Vorderdeckel+s+klein.JPG" border="0" /></a> Titel: Breviarium Moguntinum<br /><br />Druckort: Mainz<br /><br />Druckjahr: 1517<br /><br />Umfang: 209 (10) Blatt<br /><br />Format: Oktav<br /><br />Einbandmaterial: Pergamenteinband mit Textilschließen<br /><br /><br /><br /><br /><strong>Einbandbeschreibung</strong><br /><br /><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5222115649340974306" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://bp3.blogger.com/_m7D0oUt7wPw/SHiug976JOI/AAAAAAAAAA0/makwKkIQQzQ/s320/Inka36c+R%C3%BCckdeckel+s+klein.JPG" border="0" /><br />Dieser Einband ist ein flexiber Einband mit Pergamentbezug, für dessen Inneres Makulatur verwendet wurde. Hier waren ursprünglich zwei Buchschließen aus Textil vorhanden, was noch an den kleinen Resten an Vorder- und Hinterdeckel zu erkennen ist.<br /><br /><p>Vorne und hinten ist ein ähnlicher Aufbau der Einbandverzierung zu sehen. Außen verläuft ein schmaler Rahmen aus zwei Linien und in den vier Ecken ist jeweils ein Stempel mit Blattmotiv eingeprägt; beides umgibt das großenteils leere Mittelfeld, in dessen Zentrum sich ein ovaler Stempel oder eine Platte (die Größe lässt beides zu) befindet. Diese Mittelverzierung von der Art einer Maureskenmotivik lässt die orientalischen Einflüsse auf die Einbandgestaltung zur Zeit der Renaissance erkennen. Der Vorderdeckel hat zusätzlich in der oberen Hälfte des Mittelfeldes die Buchstabenstempel A H E (Bedeutung unklar) und in der unteren Hälfte einzelne Zahlenstempel 1585 eingeprägt. Alle Pressungen sind mit dunkler Farbe noch hervorgehoben.</p><p>Der Rücken ist flach, hat aber eine Betonung der darunter liegenden Doppelbünde durch jeweils zwei Streicheisenlinien. Neben zwei weiteren sehr kleinen Zierstempeln finden sich dort mehrere Signaturschilder, ein großes S, die Signatur und die Zahlenfolge 399.</p><p><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5242571601363728050" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://1.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SMFbGFjV9rI/AAAAAAAAABk/IjImkl5DG3U/s320/R%C3%BCcken5.jpg" border="0" /><br /><strong></strong></p><br /><br /><p><strong>Provenienz</strong></p><p>Das Brevier enthält insgesamt sehr wenige handschriftliche Eintragungen, darunter keine persönlichen Besitzeinträge. </p><p>Erwähnenswert ist nur ein mit Bleistift angebrachtes scrinio 13 und darunter num 399 (= Schild auf dem Buchrücken; siehe oben) auf dem vorderen Spiegel. Diese Art der Eintragung gibt einen Hinweis auf die Augustiner, die so die Bücher ihrer Bestände markierten. </p><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5242573106683774002" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://1.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SMFcdtTnBDI/AAAAAAAAABs/U0fUG6I4sMg/s320/vordSpiegel5.JPG" border="0" /> </div><div><br /><br /></div><div></div><div><br /><br /></div><div><strong>Typographie</strong></div><div><br /></div><p>Für den Inhalt des Breviers wurde eine gebrochen gotische Schrift verwendet. Die Textura-Schriften (genauer T5 und T6, von Johann Schöffer seit 1503 bzw. 1506 verwendet) gehen noch auf Peter Schöffer d.Ä. zurück und wurden neben liturgischen Drucken vor allem als Auszeichnungsschrift eingesetzt. </p><p>Im Gegensatz zu weiteren Exemplaren der Brevierauflage gibt es keine Variation des Schriftgrades. Alle Teile erscheinen in 31-zeiligem Druck. Dennoch wechseln auch hier Rot- und Schwarzdruck - mit einer Dominanz des Schwarzdrucks - und Initialen und Absatzzeichen sind in der jeweiligen Auszeichnungsfarbe gehalten. Die Initialmajuskeln, von der Stilart her volle Lombarden, gliedern den Text zusammen mit den Absatzzeichen.</p><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5249605977149943938" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://1.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SNpY0pbKMII/AAAAAAAAAEc/xihQjYCxgck/s320/Seite5+bsp.JPG" border="0" /> Der Satzspiegel zeigt bis auf kleinere Teile einen Aufbau aus zwei Kolumnen. Abbreviaturen und Ligaturen kommen häufig zum Einsatz und am unteren Rand sind Bogensignaturen für den Buchbinder gedruckt. Sie beginnen mit den Buchstaben ij und auf dem folgenden Blatt mit zij.<br /><br /><br /><br /><div><strong>Initialen</strong></div><div></div><br /><div>Im Text meist zu Beginn größerer Teile wurden auch große Zierinitalen über fünf Zeilen hinweg gesetzt. Oft sind das volle Lombarden mit Perlen im Rotdruck.</div><br /><div></div><div>Besonders auffallend sind allerdings zwei Zierinitialen, eine H- und eine B-Initiale. Die H-Initiale ist negativ auf rotem Grund gestaltet und mit Zierborten versehen. Auch die B-Initiale ist von einem mit pflanzlicher Verzierung gefüllten Rechteck umgeben, der Buchstabe selbst ist aber nicht weiß sondern voll in rot gedruckt. Dadurch unterscheiden sie sich deutlich voneinander, obwohl sie von ihrer Gestaltung her beide stilistisch nicht in den Text passen und im Fall der H-Initiale sogar Teile der Schrift verdecken.</div><br /><div></div><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5249608450405412690" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://4.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SNpbEnBNr1I/AAAAAAAAAEk/fcv5ECvMPCs/s320/CIMG4429.JPG" border="0" /> <div> </div><div> </div><div> </div><div> </div><div><strong>Inhalt und Aufbau</strong></div><strong></strong><br /><br />Das Buch enthält seinem liturgischen Genre als Brevier gemäß eine Zusammenfassung und Kürzung verschiedener Bücher, die für das katholische Stundengebet verwendet werden. Es ist nach dem alten römischen Vorbild gedruckt.<br /><br />Im vorliegenden Brevier fehlt ein Titelblatt und der Text beginnt mit einem Kalender (6 Blätter). Der erste Hauptteil, der sich daran anschließt, beginnt mit "prima ad adventis..." und danach folgt ein zweiter Hauptteil, beginnend mit "officiis diebus ad matutinas" (im Gegensatz zu Stb Ink a 36, 36 a, b und d). Ein dritter Teil, der 6 Blätter umfasst liegt außerhalb der Blattzählung.<br /><br />Das Buch gehört zu der letzten Brevierauflage unter Johann Schöffer in der Mainzer Offizin von 1517. Es war eine Neuauflage der ersten vom Bistum Mainz in Auftrag gegebenen Oktavfertigung von 1509 und enthielt lediglich noch einen inhaltlichen Zusatz mit Informationen über die Feier der sancti feriales (=niedere Feste) im Bistum Mainz.Julia Striegelhttp://www.blogger.com/profile/18105902462243312054noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2197822151756076297.post-70296174836294372912008-07-08T19:36:00.009+02:002008-11-06T23:31:47.176+01:00Breviarium Moguntinum, Mainz, 1517, Stb Ink a 36<div><div><a href="http://bp3.blogger.com/_m7D0oUt7wPw/SHOmMpykt8I/AAAAAAAAAAc/JYLnqjIRI_k/s1600-h/Einbandnr4.JPG" target="_blank"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5220699129359153090" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://bp3.blogger.com/_m7D0oUt7wPw/SHOmMpykt8I/AAAAAAAAAAc/JYLnqjIRI_k/s320/Einbandnr4.JPG" border="0" /></a><br /><br /><div>Titel: Breviarium Moguntinum</div><br /><div>Druckort: Mainz</div><br /><div>Druckjahr: 1517</div><br /><div>Umfang: 461 (14) Blatt</div><div></div><br /><div>Format: Oktav</div><div> </div><div>Einbandmaterial: Holzdeckel mit Lederbezug und metallenen Schließen</div></div><br /><div></div><br /><div><br /><div></div><div></div><div><strong>Einbandbeschreibung</strong></div><br /><div></div><div></div><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5221047291141877746" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://bp1.blogger.com/_m7D0oUt7wPw/SHTi2VgG7_I/AAAAAAAAAAk/UIFoQPsVKes/s320/Inka36+Einband+k.jpg" border="0" /><br /><div>Der Einband besteht aus Holzdeckeln mit Lederbezug - vielleicht Schweinsleder? - , ist mit Blindpressung versehen und hat abgeschrägte Außenkanten. Von den ursprünlich zwei einfachen metallenen Schließen ist noch eine vollständig erhalten.</div><br /><div>Vorder- sowie Hinterdeckel zeigen eine ähnliche Gestaltung mit Rollen und Streicheisenlinien, die in einem doppelten Rahmen um ein rechteckiges Mittelfeld angelegt sind. Zwischen dem äußeren und dem inneren Rahmen sind jeweils oben und unten zwei Streifen freigelassen und mit Stempeln verziert, die aus Vögel- und Arabeskenmotiven bestehen. </div><br /><div>Neben floralem Ranken- und Arabeskenmuster sind in dem äußeren Rollenrahmen Medaillons mit Köpfen im Halbprofil zu sehen und auch das kleine Mittelfeld ist mit einer Figur geschmückt. Hier zeigen sich also für die Renaissance typische Gestaltungselemente. Anhand des Rückendeckels ist zu erkennen, dass es sich bei der Figur in der Mitte wohl auch um eine Rolle als Prägewerkzeug handelt, da diese dort fehlerhaft erscheint, zweigeteilt mit dem Unterkörper über dem Oberkörper. </div><br /><div>Der Einbandrücken mit vier erhabenen Doppelbünden zeigt eine spätere Neueinbindung mit weißem Papier. Die Art der handschriftlichen Wiederaufnahme des Titels dort, lässt auf die Jesuiten als Neueinbinder schließen. Zudem findet sich die kleine Angabe Moguntia 1618, was auf Zeitpunkt und -ort hinweist. Grund für die Neubindung des Rückens war vermutlich der Versuch ein einheitliches Bild des Buchbestandes im Regal zu erzeugen.</div><div><br /> </div></div><div><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5242575450526040562" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://1.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SMFemIzJwfI/AAAAAAAAAB0/yWBtQZzF-x8/s320/R%C3%BCcken4.jpg" border="0" /><br /></div><br /><br /><div><strong>Provenienz</strong></div><strong></strong></div><br /><div></div><div>Es gibt in diesem Brevierband keine Besitzeinträge, dafür zahlreiche handschriftliche Annotationen, die thematisch auf den Inhalt bezogen sind und von verschiedenen Händen stammen.</div><br /><div>Spiegel und Vorsatzblätter sind fast vollständig beschriftet, so dass die Makulatur, aus der der vordere Spiegel besteht nicht mehr zu lesen ist. Auf den Vorsatzblättern sind Planetennamen aufgelistet und im Kalender wurden neben die lateinischen Ziffern die entsprechenden arabischen notiert, vom Besitzer wohl als Hilfestellung für sich gedacht.</div><br /><div></div><div><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5242577177910477410" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://2.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SMFgKrzsgmI/AAAAAAAAAB8/fJUZiSi_o4Y/s320/spiegel+4.jpg" border="0" /></div><div>Des Weiteren steht auf den ersten Blättern am unteren Rand fortlaufend ein kleines Lied oder Teile von einem. Notenlinien mit Noten sind dort eingezeichnet und darunter ein lateinischer Text.</div><div> </div><div><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5242581178773086578" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://1.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SMFjzkLrIXI/AAAAAAAAACE/OlBHaeAALHQ/s320/Noten+4.JPG" border="0" /> </div><div> </div><div> </div><div> </div><br /><div><strong>Typographie</strong></div><strong></strong><br /><br />Für den Text des Buches wurden gebrochene gotische Schriften verwendet und zwar Schöffers T6 (Textura, verwendet seit 1505), sowie T9 und T17 (Gotico-Antiqua, von Johann Schöffer seit 1506 bzw. 1509 verwendet). Der Schriftgrad variiert so wie in weiteren Exemplaren des Mainzer Breviers. Nach dem ersten Hauptteil in einer größeren 31-zeiligen Schrift, folgen Teile in einer kleineren 35-zeiligen Schrift.<br /><br />Es erfolgt ein Wechsel zwischen Rot- und Schwarzdruck. Schwarzdruck herrscht dabei in den Hauptteilen des Textes vor. Majuskeln und Absatzzeichen erscheinen in der jeweiligen Auszeichnungsfarbe, ebenso wie die etwas größeren Initialmajuskeln (volle Lombarden), welche zusammen mit den Absatzzeichen den Text anstelle von Absätzen gliedern.<br /><br />Der Satzspiegel ist hauptsächlich mit zwei Kolumnen gestaltet. Abbreviaturen und Ligaturen kommen noch häufig vor und am unteren Rand sind Bogensignaturen zur Unterstützung des Buchbinders angebracht. Diese beginnen mit den Buchstaben ij und auf dem folgenden Blatt zij.<br /><br /><br /><br /><br /><strong>Initialen</strong><br /><strong></strong><br /><strong></strong><br /><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5248774660724174242" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://1.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SNdkvqaJLaI/AAAAAAAAAEU/Tkj9Iwgdl6Y/s320/CIMG4432.JPG" border="0" /><br /><p>An einigen Stellen finden sich im Text größere Zierinitialen unterschiedlicher Stile. Auffallend sind eine B- und eine C-Initiale, die auch in anderen Brevierexemplaren auftauchen (Stb Ink a 36 a, b und d). Es handelt sich um Lombarden mit gespaltenen Enden, die negativ in schwarz auf vegetabilisch-ziseliertem Hintergrund erscheinen. Sie sind damit typische Vertreter der Renaissanceinitialen. </p><p>Außerdem gibt es noch weitere Initialen, die zumeist in rot gedruckt sind. Auch diese sind Lombarden, allerdings volle Lombarden mit Perlen, sie sind also nicht negativ auf dunklem Hintergrund gestaltet.<br /></p><p> </p><p><strong>Inhalt und Aufbau</strong></p><p>Ein Brevier aus dem liturgischen Genre enthält eine Zusammenfassung und Kürzung verschiedener für das katholische Stundengebet verwendeter Bücher. Die Reihenfolge einzelner Teile kann variieren. Das untersuchte Buch ist nach dem alten römischen Vorbild gedruckt, da eine Reform des Breviers erst 1568 von Papst Pius V. vorgenommen wurde. </p>Inhaltlich beginnt es direkt mit einer "praefatio", einer Art Vorwort (5 Blätter). Ein Titelblatt fehlt. Darauf folgt ein Kalender (7 Blätter) und ein erster Hauptteil (beginnend mit "officiis diebus ad matutinas"). Ab dem sich daran anschließenden zweiten Teil liegt der kleinere Schriftgrad vor. Zwischen Blatt CXV und CXVI ist ein Register eingeschoben, das zwölf Blätter umfasst und mit Buchstaben gekennzeichnet ist, und ein Inhaltsverzeichnis. Abgeschlossen wird das Brevier mit drei weiteren unterscheidbaren Teilen.<br /><br />In der Schöfferschen Druckerei wurden 1517 das letzte Mal Mainzer Breviere unter Johann Schöffer hergestellt. Es handelt sich bei dieser Auflage um eine Neuauflage nach dem Vorbild der Oktavfertigung von 1509. Das vorliegende Brevier war als Gebrauchsbuch gedacht und genutzt worden.Julia Striegelhttp://www.blogger.com/profile/18105902462243312054noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2197822151756076297.post-76141151843270016752008-07-04T12:48:00.010+02:002008-07-13T01:22:19.356+02:00Das Projekt<strong>Herzlich willkommen im Blog "Druckforschung"!</strong><br /><br />Alle, die Interesse und Spaß daran haben, an alten oder auch nicht so alten Büchern Entdeckungen zu machen, sind zum Mitmachen eingeladen. Es geht uns um Entdeckungen zu material- und druckspezifischen Merkmalen von Büchern, zu Einbandgestaltungen und Bindearten, zum Papier, zu allem, was sich an Satz und Druck und an Illustrationen beobachten lässt. Und es geht uns speziell auch um exemplarspezifische (Provenienz-)Merkmale wie sie nicht nur im Handeinband, sondern auch in Exlibris, handschriftlichen Eintragungen wie Eigentums- und Kaufvermerken, Annotationen und Benutzungsspuren aller Art zum Ausdruck kommen.<br /><br /><br /><a href="http://bp1.blogger.com/_1ADu36pDdDo/SHk71nHoVrI/AAAAAAAAAHY/ydaZlnlrAZk/s1600-h/DSCN0006.JPG" target="_blank"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5222271035132892850" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://bp1.blogger.com/_1ADu36pDdDo/SHk71nHoVrI/AAAAAAAAAHY/ydaZlnlrAZk/s320/DSCN0006.JPG" border="0" /></a><br /></span><span style="font-size:78%;"></span><span style="font-size:78%;"><center><i>(Vorne, von links: Annett Ullrich, Charlotte Mohr,<br />Clara Lampenscherf, Rebecca Niesen.<br />Hinten von links: Rebecca Horlebein, André Horch,<br />Julia Striegel, Christina Schmitz, Karin Schulze,<br />Prof. Ernst Fischer, Eike Dusen)</i></span></center><br />Wir - das ist vor allem eine Gruppe von Studierenden des Instituts für Buchwissenschaft der Universität Mainz, die (erweitert durch zwei Promovenden und einen Dozenten) solche Nachforschungen betreiben will und der Meinung ist, dass die dabei gewonnenen Erkenntnisse nicht verloren gehen sollen. Vielleicht gibt es ja an vielen Orten Gruppen oder auch einzelne Buchforscher, die sich in ähnlicher Weise mit Buchbeständen auseinander setzen und sich darüber austauschen wollen. Denn neben der Vorstellung konkreter Detailbeobachtungen in Wort und Bild und Kommentaren kann man in diesem Blog natürlich auch Fragen posten, Probleme und ungelöste Rätsel zur Diskussion stellen.<br />Wir freuen uns also über jeden, der sich in diesen Blog einklinkt! Für eine Aufnahme in die Liste genügt eine E-mail an uns.<br /><br />Für die gesamte Gruppe grüßt<br /><br />Ernst FischerA.Horchhttp://www.blogger.com/profile/11364032659396937476noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2197822151756076297.post-47639067137382653132008-07-02T16:29:00.004+02:002008-07-03T16:52:09.978+02:00Checkliste zur Buchbeschreibung<strong><span style="font-size:130%;">Checkliste<br />Exemplarspezifische Merkmale</span></strong><br /><br />Bei einer detaillierten, exemplarspezifischen Buchbeschreibung ist eine solche Fülle von Merkmalen zu berücksichtigen, dass man sie kaum alle erfassen zu können scheint. Schnell vergisst man da die eine oder andere wichtige Information, einfach weil viele Merkmale auf den ersten Blick unwesentlich erscheinen oder in der Masse der anderen Merkmale untergehen.<br /><br />Die folgende Liste soll dazu eine kleine Hilfestellung geben. Sie hat mir bei meinen Forschungen schon sehr weitergeholfen, vor allem um eine Struktur in die vielen Einzeldaten zu bringen.<br /><br />Natürlich beansprucht diese Liste keine Vollständigkeit, ganz im Gegenteil: es wird eine Menge Informationen geben, die hier nicht berücksichtigt sind. Ich freue mich über jede neue Anregung und Tipps zur Erweiterung - davon haben wir, die wir uns mit der Beschreibung von Büchern beschäftigen, schließlich alle etwas. Also, macht mit!<br /><br /><strong>1. Besitzvermerke und Lesespuren</strong><br />(Punkt 1 nach Jürgen Weber)<br />- Auktionsexemplar<br />- Aussonderungsexemplar<br />- Belegexemplar<br />- Bibliotheksexemplar<br />- Autorenexemplar<br />- Dedikationsexemplar<br />- Donatorenexemplar<br />- Exemplar des Widmungsempfängers<br />- Rezensionsexemplar<br />- Tauschexemplar<br />- Zensurexemplar<br />- Autogramm/ Namenszug<br />- Buchschnitt (Merkmale)<br />- Einband (Merkmale)<br />- Einlage: Fotographie<br />- Einlage: Brief<br />- Einlage: Lesezeichen<br />- Einlage: Zettel<br />- Emblem (Sinnbild)<br />- Etikett: Buchbinder<br />- Etikett: Buchhändler<br />- Exlibris<br />- Illustrationen<br />- Initialen<br />- Extra-Ausstattung<br />- Handzeichnung<br />- Annotation/Marginalie<br />- Anstreichung<br />- Merkzeichen<br />- Monogramm<br />- Motto/ Leitspruch<br />- Notiz (längeren Umfangs)<br />- Genealogische Notiz (Stammtafel etc)<br />- Nummern (z.B. Standortnummer)<br />- Preis (Kaufpreis)<br />- Siegel<br />- Signatur<br />- Stempel (Buchbinder, Händler)<br />- Dublettenstempel<br />- Bibliotheksstempel<br />- Tektur (Tilgung jeder Art)<br />- Wappen<br />- Supralibros<br />- Widmung<br />- Datum (Kauf-, Lesedatum)<br /><br /><strong>2. Einband</strong><br />(Punkt 2 und 3 nach Werner Hohl)<br />- Datierung<br />- Klassifizierung (s. eigene Rubrik)<br />- Signatur<br />- Buchbinder (mit Ort)<br />- Bezugsmaterial<br />- Farbe<br />- Maße (mm-Angabe)<br />- Besitzkennzeichnung<br />- Kurzbeschreibung<br />- Nummern identifizierter Stempel<br />- Beschläge<br />- Erscheinungsort<br />- Vorbesitz<br />- Anmerkungen (Zustand, Restaur.)<br />- ggf. Literatur<br /><br /><strong>3. Klassifizierung Einbandstempel</strong><br /><br />Typ:<br />- schmucklos<br />- Lederart<br />- ma. Prachtbände<br />- Einzelstempel<br />- Streicheisenfelder<br />- Kopfstempel<br />- Lederschnitt<br />- Rautenranke<br />- Kopertbände (Pergament)<br />- Knotenwerk<br />- Orientstil<br />- Architektur<br />- Mauresken und Bandwerk<br />- Rollen<br />- Rollen und Einzelstempel<br />- Rollen und Platten<br />- Rollen und Mittelfeld<br />- Rand<br />- Rahmen<br />- Repetitionsmuster<br />- Ledereinlagen<br />- Pointillé<br />- Fächer<br />- Spitzen<br />- Rocaille<br />- Platten (barock u. klassizistisch)<br />- Textil ungeprägt<br />- Buntpapier (Marmor, Kleister, Modeldruck, Brokat)<br />- Bedruckt vor Historismus<br />- Historismus<br />- Jugendstil<br />- 20. Jh. nach Jugendstil<br />- Untypisch<br /><br />Herkunft:<br />- böhmisch<br />- deutsch<br />- englisch<br />- französisch<br />- griechisch<br />- italienisch<br />- niederländisch<br />- orientalisch<br />- polnisch<br />- spanisch<br />- ungarisch<br />- sonstige<br /><br /><strong>4. Klassifikation der Druckschriften</strong><br /><br />Runde Schriften:<br />- Renaissance-Antiqua<br />- Barock-Antiqua<br />- Klassizistische Antiqua<br /><br />Gebrochene Schriften:<br />- Textura<br />- Rotunda/Gotisch/Rundgotisch<br />- Schwabacher<br />- Fraktur<br /><br /><strong>5. Typographie/Drucker</strong><br />- Name des Typensatzes<br />- Größe des Typensatzes<br />- Beschädigung von Typen<br />- Drucker/Werkstatt<br />- Druckort<br />- Druckjahr<br />- Satzbild (Beschreibung)<br />- Zeilenanzahl<br />- Kolumnenanzahl<br />- Kolumnentitel<br />- Bogennorm<br />- Bogensignatur<br />- Kustode/Reklamante<br />- Stege<br />- Abbreviaturen<br />- Ligaturen<br />- Rot-/Schwarz-Druck<br /><br /><strong>6. Initialen</strong><br />- Kontur-Lombarden (verziert, mit Perlen, grotesk, voll)<br />- Xylographische Buchstaben<br />- Kalligraphische Buchstaben<br />- Verzierte Kontur-Buchstaben<br />- Weißer Grund<br />- Schwarzer Grund<br />- gemusterter Grund<br />- geschroteter Grund<br />- Doppelkontur-Buchstabe<br />- verziert<br />- gemustert<br />- Tiermotive<br />- florale Motive<br />- Blattwerk<br />- menschliche Motive<br /><br /><strong>7. Papier/Bindung</strong><br />- bibliographisches Format<br />- bibliothekarisches Format<br />- Wasserzeichen<br />- Papierqualität<br />- Beschädigungen<br />- Lagenstruktur (Beschreibung)<br />- fehlende/zusätzliche Lagen<br /><br /><strong>8. Varianz</strong><br />- Ausgabe<br />- Auflage<br />- Satzzustand<br />- satzindifferente Varianz (Umbruch, Umschuss, Sammel-/Einzelausgabe)<br />- satzinterne Varianz (Korruptel, Korrektur)<br />- satzdifferente Varianz (Kartons)<br />- Doppeldruck<br />- Zwitterdruck<br /><br /><strong>9. Illustration/Druckgraphik</strong><br />- Holzschnitt<br />- Kupferstich<br />- Titelkupfer/-holzschnitt<br />- Frontispiz<br />- Titeleinfassung<br />- gedruckte Zierelemente (meist am Rand)<br />- Künstler/Werkstatt<br />- Motiv<br />- Anlass<br /><br /><strong>10. Titel/Inhalt</strong><br />- Autor<br />- biogr. Daten zum Autor<br />- Beiträger<br />- Vorrede<br />- Widmung<br />- Titel<br />- Untertitel<br />- Genre<br />- Inhalt<br />- zeitgen. Rezeption<br />- aktuelle Rezeption<br />- Schriftenreihe<br />- ForschungsliteraturChristina Schmitzhttp://www.blogger.com/profile/15902415573484584685noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2197822151756076297.post-17887795995089622632008-06-27T09:40:00.019+02:002008-11-06T23:31:47.177+01:00Breviarium Moguntinum, Mainz, 1509, Stb Ink a 36 a<a href="http://3.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SGSbQG9kQBI/AAAAAAAAAAM/Tref35tmQ-E/s1600-h/Einbanda36a+klein.jpg" target="_blank"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5216464969450930194" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://3.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SGSbQG9kQBI/AAAAAAAAAAM/Tref35tmQ-E/s320/Einbanda36a+klein.jpg" border="0" /></a><br />Titel: Breviarium Moguntinum<br /><br /><div>Druckjahr: 1509</div><br /><div>Ort: Mainz</div><br /><div>Umfang: 462 (41) Blatt</div><div> </div><div>Format: Oktav</div><br /><div>Einbandmaterial: Holzdeckel mit Lederbezug und metallenen Schließen</div><br /><br /><div></div><br /><div><strong>Einbandbeschreibung</strong></div><br /><div></div><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5216471108258894210" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://4.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SGSg1bzcEYI/AAAAAAAAAAU/tZOQeOKBSUg/s320/Inka36a+Einband+k.jpg" border="0" /><br /><div>Der Einband besteht aus mit Leder - vielleicht Rind? - bezogenen Holzdeckeln, ist mit Blindpressung versehen und hat zwei einfache metallene Schließen, von denen lediglich die am Einband befestigten Teile erhalten sind. Die Schließen selbst sind nicht mehr vorhanden. </div><br /><div>Sowohl Vorderdeckel als auch Hinterdeckel sind mit Rollen komplett in gleicher Komposition ausgestaltet. Ein Rahmen umgibt ein rechteckiges Mittelfeld, über und unter dem ein Streifen frei gelassen wurde. Das Mittelfeld ist mit drei parallelen Rollen gefüllt, wobei die äußeren ein mit Punkten umgebenes Karomuster zeigen und die mittlere ähnlich dem Rahmen ein florales Rankenmuster. Sämtliche Zwischenräume sind zusätzlich noch mit Streicheisenlinien versehen und diese betonen auch spitz in die Mitte hin zulaufend die Bünde des Rückens.</div><br /><div>An allen drei Außenkanten ist eine aus ästhetischen Gründen vorgenommene Abschrägung zu erkennen, die noch durch kleine Einkerbungen betont wird.</div><br /><div>Der Rücken des Buches zeigt vier erhabene Doppelbünde und hat ein Signaturschild, ist aber ansonsten unverziert geblieben. </div><div><br />Es handelt sich hierbei um einen deutschen Renaissanceeinband.<br /><br /><br /></div><br /><strong>Provenienz</strong><br /><br /><br /><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5222117857265992162" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://4.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SHiwhfGQQeI/AAAAAAAAAA8/X18K_iXFnL4/s320/Besitzeintrag.JPG" border="0" /> Auf dem vorderen Spiegel findet sich ein handschriftlicher Besitzeintrag in rot von einem Johannes Cyprianus Appelius aus Seligenstadt. Dieser war bis 1618 Vikar der Liebfrauenkirche von Mainz und anschließend bis an sein Lebensende Vikar von St. Victor (25.8.1618-28.8.1632). Da der Hinweis auf St. Victor auch in seinem Eintrag steht, fällt der Erwerb des Breviers durch J.C. Appelius wohl in diese Zeit. Abgesehen von weiteren Annotationen und Notizen innerhalb des Buches, ist es der einzige vorhandene Besitzeintrag.<br /><br />Die auffallendsten handschriftlichen Einträge befinden sich im Kalenderteil des Breviars, dort wurden alle lateinischen Ziffern in arabischen danebengeschrieben. Eine längere Notiz in Latein wurde auf dem hinteren Spiegel notiert.<br /><br /><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5225402180634194466" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://4.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SIRbmRFAsiI/AAAAAAAAABE/lCs0ZlneitY/s320/Kolophon+Sch%C3%B6ffer+Inka36a.jpg" border="0" />Der Text des Buches schließt unten auf der letzten Seite mit einem in rot gedruckten Kolophon ab, welcher die Angaben über Drucker, -ort und -jahr enthält: Johann Schöffer, Mainz, im Jahr 1509.<br /><br />Zur Bestätigung dieser Angaben folgt darauf auf dem letzten bedruckten Blatt das Druckersignet Schöffers, zwei Schilde an einem Aststück hängend. Das Signet wurde erstmals von Peter Schöffer 1462 verwendet und gelangte ab 1469 in dauerhaften Gebrauch der mainzer Offizin.<br /><br /><br /><strong><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5225404691141958002" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://1.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SIRd4ZctGXI/AAAAAAAAABU/efau8no7CAE/s320/Druckersignet+scharf.JPG" border="0" /></strong><br /><br /><br /><p></p><br /><p><strong>Papier</strong></p><p>Durch das Format des Breviers, Oktav, sind Wasserzeichen nur schwer zu erkennen. Sie erscheinen im Falz und viergeteilt. Der einzige einigermaßen gut erkennbare und aussagekräftige Teil eines Wasserzeichens war auf einem der leeren Vorsatzblätter zu sehen. Es handelt sich um einen Bären in einem Kreis aus Zacken.</p><p><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5242565127426481570" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://4.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SMFVNQQbHaI/AAAAAAAAABc/PdbA_Pc3bfU/s320/WasserzeichenInka36a+Kopie.jpg" border="0" /></p><p>Eigenartigerweise ähnelt das Zeichen sehr der Serie C260, die als das klassische Wasserzeichen der Mühle Obere Chräzeren in St. Gallen gilt. Datierte Schriftstücke zu diesem Zeichen sind allerdings erst aus dem 17. Jh. belegt, im Zeitraum zwischen 1623-1627. </p><br /><br /><p></p><p><strong>Typographie</strong></p><p>Für den Text wurden gebrochene gotische Schriften verwendet. Es handelt sich um Schöffers T5 (Textura, von Johann Schöffer seit 1503 verwendet) und T9 und 17 (Gotico-Antiqua, verwendet seit 1506 bzw. 1509). Der Schriftgrad variiert innerhalb des Buches. Im vorderen Hauptteil wurde in einer größeren 31-zeiligen Schrift gedruckt, in den darauf folgenden Teilen in einer kleineren 35-zeiligen (T17 mit dem kleinsten Schriftgrad) zur inhaltlichen Abgrenzung.</p><p>Rot- und Schwarzdruck wechseln sich ab, wobei der Schwarzdruck in den Hauptteilen dominiert. Die Initialen und Absatzzeichen sind in der jeweiligen Auszeichnungsfarbe gehalten, ebenso auch die Initialmajuskeln, die etwas größer gesetzt sind und zusammen mit den Absatzzeichen den Text gliedern anstelle von Absätzen.</p><p>Der Satzspiegel ist in den Hauptteilen aus zwei Kolumnen aufgebaut. Kleinere Teile wie z.B. ein Register wurden zum Teil aber auch nur in einer gesetzt. Abbreviaturen und Ligaturen fanden hier noch häufig Verwendung. Am unteren Rand sind zusätzlich Bogensignaturen angebracht, die mit den Buchstaben ij und auf dem folgenden Blatt zij beginnen.</p><p><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5247396248572485826" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://4.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SNJ_Fg_hYMI/AAAAAAAAAD8/HHbMj6pCums/s320/Bsp+32+Zeilen.jpg" border="0" /></p><p><strong></strong> </p><p><strong></strong> </p><p><strong>Initialen</strong></p><p>Neben den Initialmajuskeln lassen sich noch größere Zierinitialen finden. Sie sind in unterschiedlichem Stil gestaltet und unterscheiden sich sehr voneinander. Auf Blatt V ist eine C-Initiale, die sich auch in weiteren Exemplaren wiederfindet (Stb Ink a 36, 36 b und d). Es ist eine Lombarde mit gespaltenen Enden auf vegetabilisch-ziseliertem Hintergrund in schwarz. Daneben gibt es mehrere kalligraphische Zierinitialen in rot und weitere wieder anderen Stils.</p><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5247397320992515058" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://4.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SNKAD8EYY_I/AAAAAAAAAEE/zh2tBuYnv-w/s320/B-Initiale+3.jpg" border="0" /><br /><br /><br /><p><strong>Inhalt und Aufbau</strong></p><p>Da es sich bei dem Buch um ein Brevier handelt, enthält es eine Zusammenfassung und Kürzung verschiedener Bücher, die für das liturgische Stundengebet verwendet werden. Das Brevier ist nach dem alten römischen Vorbild gedruckt, denn in Mainz wurde erst Anfang des 17. Jahrhunderts das neue, 1568 von Papst Pius V. reformierte Brevier übernommen.</p><p>Bemerkenswerterweise beginnt der Text mit einer handschriftlichen "Praeparatio ad missam" (Vorbereitung zur Messe), dem ein ebenfalls handschriftliches Titelblatt folgt. Für die Verfassung des Titelblatts lag dabei eindeutig ein gedrucktes Vorbild zugrunde.</p><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5247399015093449330" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://4.bp.blogspot.com/_m7D0oUt7wPw/SNKBmjFhMnI/AAAAAAAAAEM/lECRxVlIuk4/s320/Titelblatt3.JPG" border="0" /><br /><p>Der weitere Aufbau gliedert sich in einen Kalenderteil (7 Blätter), ein Register (11 Blätter), ein Inhaltsverzeichnis, einen ersten Hauptteil (beginnend mit "officiis diebus ad matutinas") und drei weitere Teile, abgeschlossen von einem zweiten Inhaltsverzeichnis.</p><p>Johann Schöffer erhielt den Auftrag zum Druck eines Breviers vom Bistum Mainz erstmals 1509. Daraufhin wurden in der Mainzer Offizin Parallelausgaben in zwei Formaten gedruckt, einer Folio- und einer Oktavfertigung. Das hier untersuchte Brevier ist Teil dieser Oktavausgabe von 1509 und war als Gebrauchsbuch gedacht und verwendet worden.<br /></p><br /><br /><p></p>Julia Striegelhttp://www.blogger.com/profile/18105902462243312054noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2197822151756076297.post-9858075616523363872008-06-16T08:45:00.002+02:002014-03-17T15:40:48.094+01:00Literatur/Links<strong><span style="font-size:130%;"></span></strong><span style="font-size:78%;"><img src="http://vg04.met.vgwort.de/na/fc6497c0540943b68058adb59a487ccb" width="1" height="1" alt=""> (Hinweis: Die Signaturen beziehen sich auf die Bibliothek des Gutenberg-Museums sowie die Fachbreichsbibliothek Buchwissenschaft der Uni Mainz)</span><br /><br /><strong><span style="font-size:130%;">Einführung</span></strong><br /><br />Bowers, Fredson: Principles of bibliographical description. With a new introduction by G. Thomas Tanselle. Winchester and New Castle, Delaware: St Paul's Bibliographies and Oak Knoll Press. 2005.<br /><br />Derunov, Konstantin Nikolaevitch: Descriptive Bibliography. In: Kent, Allen und Harold Lancour (Hgg.): Encyclopedia of library and information science. Vol. 7. New York: Dekker.<br /><br />Gaskell, Philip: A new Introduction to Bibliography. Winchester & New Castle, Delaware : St. Paul's Bibliographies & Oak Knoll Press 2000.<br /><br />McKerrow, Ronald B.: An Introduction to Bibliography for Literary Students. 13. Aufl., Oxford: Clarendon 1977 (Achtung: Nur in Bereichsbibliothek Philosophicum, Abt. Buchwissenschaft, Db 16).<br /><br />Padwick, E.W.: Bibliographical Method, An Introductory Survey. Clarke, James Company, Limited. 1997.<br /><br />Pearson, David: Provenance Research in Book History: A handbook. Oak Knoll Press. 1999.<br />Greetham, D.C. and W. Speed Hill (editors): Text, Transactions of the Society for Textual Scholarship. 9. The University of Michigan Press. 1995.<br /><br />Schaab, Rupert: Rettet die Exemplare! Exemplarerschließung als Voraussetzung der Bestandserhaltung. In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie 2003. Nr. 84. S. 249-258.<br /><br />Weber, Jürgen: „The copy in hand“. Voraussetzungen und Ziele exemplarspezifischer Erschließung. In: Bibliotheksdienst 36. Jg. 2002. Heft 5. S. 614-624.<br /><br /><br /><strong><span style="font-size:130%;">Allgemeine Lexika</span></strong><br /><br />Fabian, Bernhard (Hg.): Handbuch der Historischen Buchbestände in Deutschland. Bd. 6. Hrsg. von Berndt Dugall. Hildesheim, Zürich, New York: Olms-Weidmann 1993.<br /><br />Wissenschaftsportal b2i: Zentrales Wissenschaftsportal für die Fachgebiete Bibliotheks-, Buch- und Informationswissenschaften:<br /><a href="http://www.b2i.de/">http://www.b2i.de/</a><br />[Stand 07.04. 2008]<br /><br />Rautenberg, Ursula (Hrsg.): Reclams Sachlexikon des Buches. Stuttgart: Reclam 2003.<br />Signatur: GM C 37<br /><br />Walther, Karl Klaus (Hrsg.): Lexikon der Buchkunst und Bibliophilie. München, New York, London: K.G. Saur 1988. Signatur: GM P 11<br /><br />Lexikon des gesamten Buchwesens (7 Bde.). Stuttgart: Anton Hiersemann (2. neubearb. Auflage) 1987. Signatur: GM A 14a<br /><br /><br /><strong><span style="font-size:130%;">Spezielle Lexika<br /></span></strong><br />Cappelli, Adriano: Dizionario di Abbreviature latine ed italiane. Mailand: Ulrico Hoepli 1899. Signatur: GM A 67a<br /><a href="http://inkunabeln.ub.uni-koeln.de/vdibProduction/handapparat/nachs_w/cappelli/cappelli.html">http://inkunabeln.ub.uni-koeln.de/vdibProduction/handapparat/nachs_w/cappelli/cappelli.html</a><br />[Stand 20.4.2008]<br /><br />Förstermann, Ernst: Altdeutsches namenbuch. Bd. 1. Personennamen. Bonn: Hanstein ²1900.<br /><br />Ulrich, Th. (Hrsg.): Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit. Hannover. Entworfen von Dr. H. Grotefend. Hannover: Hahnesche Buchhandlung (10. erw. Auflage)1960. Signatur: GM A 67<br /><a href="http://www.manuscripta-mediaevalia.de/gaeste/grotefend/grotefend.htm">http://www.manuscripta-mediaevalia.de/gaeste/grotefend/grotefend.htm</a><br />[Stand 20.4.2008]<br /><br />Rust, Werner (Hrsg.): Lateinisch-griechische Fachwörter des Buch- und Schriftwesens: Mit einem Verzeichnis häufiger lateinischer Ortsnamen für den Berufsnachwuchs der wissenschaftlichen Bibliotheken und des Buchhandels. Wiesbaden: Harrassowitz (2. erg. Auflage) 1977. Signatur: GM A 10r<br /><br />Graesse, Jean George Theodore u.a (Hrsg): Orbis latinus. Lexikon lateinischer geographischer Namen des Mittelalters und der Neuzeit (3 Bde.). Braunschweig: Klinkhardt & Biermann 1972. Signatur: GM A 7<br /><a href="http://www.columbia.edu/acis/ets/Graesse/contents.html">http://www.columbia.edu/acis/ets/Graesse/contents.html</a><br />[Stand 20.4.2008]<br /><br />Weller, Emil: Die falschen und fingierten Druckorte. Repertorium der seit Erfindung der Buchdruckerkunst unter falscher Firma erschienenen deutschen, lateinischen und französischen Schriften. Hildesheim: Georg Olms Verlagsbuchhandlung 1960. Signatur: GM A 44b<br /><br />Holzmann, Michael und Bohatta, Hanns: Deutsches Anonymen-Lexikon 1501-1850 (7 Bde.). Hildesheim: Georg Olms Verlagsbuchhandlung 1961. Signatur: GM A 44<br /><br />Jammers, Antonius: Bibliotheksstempel: Besitzvermerke von Bibliotheken in der Bundesrepublik Deutschland. Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz. Wiesbaden: Reichert 1998.<br /><br />Neubecker, Ottfried: Großes Wappen-Bilder-Lexikon Der bürgerlichen Geschlechter Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. München: Battenberg 1985.<br /><br /><br /><strong><span style="font-size:130%;">Papier</span></strong><br /><br />Tschudin, Peter F.: Grundzüge der Papiergeschichte. Stuttgart. Anton Hiersemann 2002. (Bibliothek des Buchwesens Bd. 12). Signatur: GM E 55<br /><br />Oligmüller, Georg und Schachtner, Sabine: Papier - vom Handwerk zur Massenproduktion. Köln: DuMont 2001. Signatur: GM E 54<br /><br />Staberock, M., (Hrsg.): Das Papierbuch. Handbuch der Papierherstellung. Houten: EPN Verlag 1999. Signatur: GM E 49<br /><br />Hunter, Dard : Papermaking : the history and technique of an ancient craft. New York: Dover Publ. 1978. Signatur: GM E 47<br /><br />Piccard, Gerhard: Wasserzeichen Lilie. Stuttgart: W. Kohlhammer 1983. (Landesarchivdirektorin Baden-Württemberg (Hrsg.): Veröffentlichungen der staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg. Sonderreihe: Die Wasserzeichenkartei Piccard im Hauptstaatsarchiv Stuttgart. Findbuch XIII. Signatur: GM E 20<br /><br />Hauptstaatsarchiv Stuttgart: Bestand J340, Wasserzeichenkartei Piccard:<br /><a href="http://www.piccard-online.de/">http://www.piccard-online.de/</a><br />[Stand 20.4.2008]<br /><br />Briquet, Charles Moise: Les Filigranes. Dictionnaire historique des marques du papier dès leur apparition vers 1282 jusqu' en 1600. (4 Bde.). Leipzig: Hiersemann (2. Aufl.) 1923.<br />Signatur: GM E 3<br /><br /><br /><strong><span style="font-size:130%;">Handschriftliche Einträge / Paläographie<br /></span></strong><br />Foerster, Hans u.a.: Abriss der lateinischen Paläographie. Stuttgart: Hiersemann (3. überarb. und erw. Auflage) 2004. (Bibliothek des Buchwesens Bd. 15.). Signatur: GM D 81<br /><br />Grun, Paul Arnold: Leseschlüssel zu unserer alten Schrift. Taschenbuch der deutschen (wie auch der humanistischen) Schriftkunde für Archivbenutzer, insbesondere Sippen- und Heimatforscher, Studierende, Geistliche und Kirchenbuchführer. Grundriss der Genealogie Bd. 5. Limburg an der Lahn: C.A. Starke Verlag (3. unveränd. Auflage) 2002. Signatur: GM A 7 a<br /><br /><br /><span style="font-size:130%;"><strong>Drucktypen</strong><br /></span><br />Updike, Daniel Berkeley: Printing types : their history, forms and use; volumes I and II. New Castle, Del.: Oak Knoll Pr. [u.a.] 2001. Signatur: GM D 78<br /><br />Haebler, Konrad (1905): Typenrepertorium der Wiegendrucke (6 Bde.). Halle: Rudolf Haupt 1905. (Sammlung bibliothekswissenschaftlicher Arbeiten). Signatur: GM H 6<br /><br />Atlas zur Geschichte der Schrift, Bd.1: Von der Keilschrift bis Gutenberg. Darmstadt: Technische Universität (2. verb. Auflage) – 2000. Signatur: GM D 43<br /><br />Atlas zur Geschichte der Schrift, Bd. 2: Druckschriften des 15. Jahrhunderts. Darmstadt: Technische Universität (2. verb. Auflage) – 2000. Signatur: GM D 43<br /><br />Atlas zur Geschichte der Schrift, Bd.3: Druckschriften des 16. Jahrhunderts. Darmstadt: Technische Universität (2. verb. Auflage) 2001. Signatur: GM D 43<br /><br />Atlas zur Geschichte der Schrift, Bd.4: Druckschriften des 17. Jahrhunderts. Darmstadt: Technische Universität (2. verb. Auflage) 2001. Signatur: GM D 43<br /><br />Atlas zur Geschichte der Schrift, Bd.5: Druckschriften des 18. Jahrhunderts. Darmstadt: Technische Universität (2. verb. Auflage) 2001. Signatur: GM D 43<br /><br />Atlas zur Geschichte der Schrift, Bd.7: Druckschriften des 19. Jahrhunderts. Darmstadt: Technische Universität (2. verb. Auflage) 2001. Signatur: GM D 43<br /><br /><br /><strong><span style="font-size:130%;">Personen / Provenienzforschung<br /></span></strong><br />Personennormdatei der Deutschen Bibliothek: <a href="http://z3950gw.dbf.ddb.de/z3950/zfo_get_file.cgi?fileName=DDB/searchForm.html">http://z3950gw.dbf.ddb.de/z3950/zfo_get_file.cgi?fileName=DDB/searchForm.html</a><br />[Stand 20.4.2008]<br /><br />Elektronische Allgemeine Deutsche Biographie:<br /><a href="http://mdz1.bib-bvb.de/~ndb/adb_index.html">http://mdz1.bib-bvb.de/~ndb/adb_index.html</a><br />[Stand 20.4.2008]<br /><br />Drucker und Verleger Datenbank des GBV: <a href="http://avanti.hab.de/hab_db/dv/html/start_ger.html">http://avanti.hab.de/hab_db/dv/html/start_ger.html</a><br />[Stand 20.4.2008]<br /><br />Friedrich August Eckstein: Nomenclator philologorum. Leipzig: Druck und Verlag von B.G. Teubner, 1871.<br /><a href="http://telemachos.phil.uni-erlangen.de/database/eckstein/eckstein.html">http://telemachos.phil.uni-erlangen.de/database/eckstein/eckstein.html</a><br />[Stand: 28.6.2008]<br /><br />Consortium of European Research Libraries. Cerl-Provenance-Research: <a href="http://www.cerl.org/web/en/resources/provenance/main">http://www.cerl.org/web/en/resources/provenance/main</a><br />[Stand 07.4. 2008]<br /><br />Bautz, Traugott: Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon:<br /><a href="http://www.bautz.de/bbkl">http://www.bautz.de/bbkl</a><br />[Stand 07.4. 2008]<br /><br />Killy, Walther u.a. (Hrsg.): Deutsche biographische Enzyklopädie (DBE) (15 Bde.). München, New Providence, London, Paris: K.G. Saur 1995 – 2003. Signatur: GM A 25a<br /><br />Reske, Christoph: Die Buchdrucker des 16. und 17. Jahrhunderts im deutschen Sprachgebiet. Auf der Grundlage des gleichnamigen Werkes von Josef Benzing. Wiesbaden: Harrassowitz 2007. (Beiträge zum Buch- und Bibliothekswesen Bd. 51. Signatur: GM N 2b<br /><br />Schottenloher, Karl (1956): Bibliographie zur deutschen Geschichte im Zeitalter der Glaubensspaltung 1517-1585. Stuttgart: Anton Hiersemann (2. unveränd. Auflage) 1956 – 1966. Signatur: GM N 36<br /><br />Götze, Alfred: Die hochdeutschen Drucker der Reformationszeit. Straßburg: Karl J. Trübner 1905. Signatur: GM N 10<br /><br />Roth, F.W.E.: Die Mainzer Buchdruckerfamilie Schöffer während des 16. Jahrhunderts und deren Erzeugnisse zu Mainz, Worms, Straßburg und Venedig. Neuntes Beiheft zum Centralblatt für Bibliothekswesen. Leipzig: Harrassowitz 1892. Signatur: GM N 8<br /><br />LoC-NAInternet: <a href="http://authorities.loc.gov/cgi-bin/Pwebrecon.cgi?DB=local&PAGE=First">http://authorities.loc.gov/cgi-bin/Pwebrecon.cgi?DB=local&PAGE=First</a><br /><br />Internationaler biographischer Index= World bibliographical index : CD-ROM-Edition. - 12., Ausg. - München, 2003Biographische Archive (MF-Ausgaben)<br /><br /><br /><strong>Speziell</strong> <strong>für Mainz und Umgebung</strong><br /><br />Benzing, Josef: Verzeichnis der Professoren der Alten Universität. Im Auftrag von Präsident und Senat der Johannes Gutenberg-Universität hrsg. von Alois Gerlich. Mainz (als Manuskript gedruckt) 1986.<br /><br />Dom- und Diözesanarchiv Mainz, Kirchenbücher der Pfarrei Kostheim 1674.<br /><br />Stadtarchiv Mainz: Borgationsbücher, Bestand 5; Bestand 01, Nr. 201 (Album Civicum); Kirchenbücher, Bestand 20.<br /><br />Verzeichnis der Studierenden der Alten Universität Mainz. Wiesbaden: Franz Steiner Verlag GmbH 1979. [= Beiträge zur Geschichte der Universität Mainz. Hrsg. von Präsident und Senat der Johannes Gutenberg-Universität Mainz; 13].<br /><br /><br /><strong><span style="font-size:130%;">Exlibris</span></strong><br /><br />Schmitt, Anneliese: Deutsche Exlibris. Von den Ursprüngen bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Hanau: Müller & Kiepenheuer 1987. Signatur: 18/7737<br /><br />O’Dell, Ilse: Deutsche und österreichische Exlibris 1550 - 1599 im Britischen Museum. London: British Museum Pr. 2003. Signatur: 18:4°/5082<br /><br />Schutt-Kehm, Elke: Albrecht Dürer und die Frühzeit der Exlibriskunst: Katalog 1; Ausstellung 30. August - 30. September 1990 im "Zeug-Haus" Mönchengladbach anlässlich des 23. Internationalen Exlibris-Kongresses der F.I.S.A.E. Wiesbaden: Wittal 1990. Signatur: 18 m 4935<br /><br />Wittal, Claus: Eignerverzeichnis zum Exlibris-Katalog des Gutenberg-Museums: Enthält die Eignerverzeichnisse von Teil 1 (A - Z), Teil 2 (A - K & L - Z) sowie der Kataloge: Galerie Bauer, Exlibris aus 6 Jahrhunderten (Katalog 23). Sylvia Wolf, Exlibris - 1000 Beispiele aus fünf Jahrhunderten. Schloß Burgk, Exlibris vom 18. Jh. bis zur Gegenwart. Wiesbaden: Claus Wittal 2003. Signatur: GM V 15a<br /><br /><br /><span style="font-size:130%;"><strong>Einband</strong> </span><br /><br />Deutsche Forschungsgemeinschaft: Einbanddatenbank (EBDB):<br /><a href="http://www.hist-einband.de/">http://www.hist-einband.de/</a><br />[Stand 07.4.2008]<br /><br />Vervliet, Hendrik (Hrsg.): Liber librorum. 5000 Jahre Buchkunst. Eine geschichtliche Übersicht von Baudin, Fernand u.a. Genf: Weber 1973. Signatur: GM F 105<br /><br />Altmann, Ursula: Einbandstudien: Ilse Schunke zum 80. Geburtstag am 30. Dez. 1972 gewidmet. Berlin: Deutsche Staatsbibliothek 1972. Signatur: 18/10258<br /><br />Jäger, Roland (Hrsg.): Das Gewand des Buches : historische Bucheinbände aus den Beständen der Universitätsbibliothek Leipzig und des Deutschen Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Bücherei Leipzig; [aus Anlaß der Ausstellung Das Gewand des Buches - Historische Einbände aus den Beständen der Universitätsbibliothek Leipzig und des Deutschen Buch- und Schriftmuseums der Deutschen Bücherei Leipzig, 26.09.2001 bis 31.1.2002, Universitätsbibliothek Leipzig]. Leipzig: Universitäts-Bibliothek 2002. Signatur: GM W 41<br /><br />Szirmai, J.A.:The archaeology of medieval bookbinding. Aldershot: Ashgate 1999. Signatur: GM W 55<br /><br />Marks, P.J.M.: The British Library guide to bookbinding: history and techniques. London: The British Library 1998. Signatur: 18/9237<br /><br />Mazal, Otto: Einbandkunde. Die Geschichte des Bucheinbandes. Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert 1997. (Elemente des Buch- und Bibliothekswesens Bd. 16). Signatur: GM W 36<br /><br />Schlechter, Armin u.a.: Von Ottheinrich zu Carl Theodor: Prachteinbände aus drei Jahrhunderten. Heidelberg: Winter 2003. Signatur: GM W 47<br /><br />Greenfield, Jane: ABC of bookbinding. A Unique Glossary with over 700 Illustrations for Collectors & Librarians. New Castle: Oak Knoll Press und New York: The Lyons Press. 1998. Signatur: GM W 33<br /><br />Haebler, Konrad: Rollen- und Plattenstempel des 16.Jahrhunderts (2 Bde.). Leipzig: Harrassowitz 1928/29. (Sammlung bibliothekswissenschaftlicher Arbeiten 41. und 42. Heft). Signatur: GM W 5<br /><br /><br /><strong><span style="font-size:130%;">Analytische Druckforschung</span></strong><br /><br />Boghardt, Martin: Analytische Druckforschung. Ein methodischer Beitrag zu Buchkunde und Textkritik. Hamburg: Hauswedell 1977.<br /><br />Boghardt, Martin: Druckanalyse und Druckbeschreibung. Zur Ermittlung und Bezeichnung von Satzidentität und satzinterner Varianz. In: Gutenberg-Jahrbuch 1995. S. 202-220.<br /><br />Boghardt, Martin: Archäologie des gedruckten Buches, hrsg. von Paul Needham und Julie Boghardt. Wiesbaden: Harrassowitz 2008. [Wolfenbütteler Schriften zur Geschichte des Buchwesens. 42]<br /><br />Hellinga, Lotte: Analytical Bibliography and the study of early printed books with a case-study of the Mainz Catholicon. Gutenberg-Jahrbuch 1989. S. 47-96.<br /><br />Kranz, Dieter: Kann die Verwendung des Hinman-Collators der Gutenberg-Forschung weiterhelfen? In: Gutenberg-Jahrbuch 1983.<br /><br />Krebs, Benjamin: Handbuch der Buchdruckerkunst. Frankfurt 1827. Nachdruck: hrsg. von Martin Boghardt, Frans A. Janssen und Walter Wilkes. Verlag Renate Raecke 1983.<br /><br />Reske, Christoph: Die Produktion der Schedelschen Weltchronik in Nürnberg. Wiesbaden: Harrassowitz 2000.<br /><br />Starnes, Susanne: Digitalisierungstechniken und ihr Einsatz für buchwissenschaftliche Forschung, insbesondere für die analytische Druckforschung. Erlangen-Nürnberg: Buchwissenschaft 2003.<br /><br />Theil, Pia: Johann Schöffer, Buchdrucker zu Mainz. 1503-1531. Mainzer Dissertation. Mainz 2002.<br /><br />Tomioka, Mari: Fine Detail: Collating the Gutenberg Bible with Digital Images. Keio-University, Japan: MA 2001.<br /><br /><br /><strong><span style="font-size:130%;">Druckgrafik</span></strong><br /><br />Koschatzky, Walter: Die Kunst der Graphik. Technik, Geschichte, Meisterwerke. München: dtv 1972. Signatur: 18:4°/2412<br /><br />Rebel, Ernst: Druckgrafik. Geschichte, Fachbegriffe. Stuttgart: Reclam 2003.<br /><br />Hollstein, F.W.H.: German Engravings Etchings and Woodcuts CA. 1400 – 1700 (48 Bde.). Amsterdam: Menno Herzberger u.a. 1954 – 1998. Signatur: GM T 2a<br /><br />Wendland, Henning: Die Buchillustration. Von den Frühdrucken bis zur Gegenwart. Aarau, Stuttgart: AT-Verlag 1987. Signatur: 18/6937<br /><br /><br /><strong><span style="font-size:130%;">Illuminierung und Rubrizierung</span></strong><br /><br />Jakobi, Christina: Buchmalerei. Ihre Terminologie in der Kunstgeschichte. Berlin: Dietrich Reimer 1991. Signatur: T 87<br /><br />Kühn, Hermann u.a. (Hrsg.): Farbmittel, Buchmalerei, Tafel- und Leinwandmalerei. Stuttgart: Reclam 1984. (Reclams Handbuch der künstlerischen Techniken Bd.1). Signatur: GM Q 35<br /><br />Paecht, Otto und Thoss, Dagmar: Buchmalerei des Mittelalters. Eine Einführung. München: Prestel 1984. Signatur: 18:4°/3018<br /><br /><br /><strong><span style="font-size:130%;">Interessante Aufsätze zu verschiedenen Themen</span></strong><br /><br />Adam, Wolfgang: Privatbibliotheken im 17. und 18. Jahrhundert. Forschungsbericht (1975-1988). In: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur. 15. Heft 1. 1990. Hrsg. von Wolfgang Frühwald, Georg Jäger, Dieter Langewiesche, Alberto Martino. Tübingen: Niemeyer 1990. S. 123-173.<br /><br />Duhr, Bernhard (S. J.): Geschichte der Jesuiten in den Ländern deutscher Zunge. Teil 2: Geschichte der Jesuiten in den Ländern deutscher Zunge in der ersten Hälfte des XVII. Jahrhunderts. Zweiter Teil. Freiburg: Herder 1913.<br /><br />Dumont, Franz: Häuser für Bücher. Stationen auf dem Weg in die Rheinallee 3B. In: Ottermann, Annelen und Stephan Fliedner (Hgg.): 200 Jahre Stadtbibliothek Mainz. Hrsg. von der Stadt Mainz. Wiesbaden: Harrassowitz 2005 [= Veröffentlichungen der Bibliotheken der Stadt Mainz; 52]. S. 35-47.<br /><br />Dumont, Franz: Bibliothécaire de l’Université de Mayence. Gotthelf Fischer und die Mainzer Bücherwelt. In: Ottermann, Annelen und Stephan Fliedner (Hgg.): 200 Jahre Stadtbibliothek Mainz. Hrsg. von der Stadt Mainz. Wiesbaden: Harrassowitz 2005 [= Veröffentlichungen der Bibliotheken der Stadt Mainz; 52]. S. 49-58.<br /><br />Geck, Elisabeth: Zwei Mainzer Buchbinder des 16. Jahrhunderts. In: Gutenberg-Jahrbuch 1954. S. 316-320.<br /><br />Giesecke, Michael: Der Buchdruck in der frühen Neuzeit. Eine historische Fallstudie über die Durchsetzung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1991.<br /><br />Helwig, Hellmut: Einführung in die Einbandkunde. Bd. 1. Maximilian-Gesellschaft 1953.<br /><br />Krayer, Albert: Zum Altbestand der Mainzer Stadtbibliothek. Fischers Systematik, sein Katalog und die „römischen“ Signaturen. In: Mainzer Zeitschrift. Mittelrheinisches Jahrbuch für Archäologie, Kunst und Geschichte. Hrsg. vom Altertumsverein, dem Landesmuseum, der archäologischen Denkmalpflege, dem Stadtarchiv und der Stadtbibliothek Mainz. 1992/93. Jg. 87/88. [= Sonderdruck aus Mainzer Zeitschrift, 87./88. Jg. 1992/93]. Mainz: Verlag des Mainzer Altertumsvereins 1995. S. 325-338.<br /><br />Krieg, Walter: Materialien zu einer Entwicklungsgeschichte der Bücher-Preise und des Autorenhonorars vom 15. bis zum 20. Jahrhundert. Wien u.a.: Stubenrauch Verlagsbuchhandlung 1953.<br /><br />Mossmaier, P. Dr. Eberhard, O.F.M. Cap.: Die Kapuziner in Mainz 1618-1802. Mainz: Selbstverlag des Kapuzinerklosters Mainz 1953.<br /><br />Müller, Michael: Die Jesuiten (1542-1773). In: Handbuch der Mainzer Kirchengeschichte. Bd. 3. Neuzeit und Moderne. Teil 1.Hrsg. von Friedhelm Jürgensmeier. Würzburg: Echter 2002. [= Beiträge zur Mainzer Kirchengeschichte; 6]. S. 642-699.<br /><br />Pick, Eckhart: Münzen, Mächte und Mäzene. 2000 Jahre Geld in Stadt und Kurstaat Mainz. Mainz: Philipp von Zabern 2006 [= Kulturgeschichte der antiken Welt; 110].<br /><br />Rosenfeld, Hellmut: Bücherpreis, Antiquariatspreis und Einbandpreis im 16. und 17. Jahrhundert. In: Gutenberg-Jahrbuch 1958. S. 358-363.<br /><br />Schottenloher, Karl: Die Druckprivilegien des 16. Jahrhunderts. In: Gutenberg-Jahrbuch 1933. S. 89-110.<br /><br />Wermter, Ernst Manfred: Studien und Quellen zur Geschichte der Jesuitenbibliotheken in Mainz 1561 – 1773. In: De Bibliotheca Moguntina. Festschrift der Stadtbibliothek Mainz zum fünfzigjährigen Bestehen ihres Gebäudes Rheinallee 3 3/10 am 7. November 1962. Hrsg. von Jürgen Busch. Mainz: 1963. [= Veröffentlichung der Stadtbibliothek und der städtischen Volksbüchereien Mainz. Nr. 28.] S. 51-70.<br /><br /><br /><strong><span style="font-size:130%;">Wichtige Kataloge<br /></span></strong><br />Karlsruher Virtueller Katalog: <a href="http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html">http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html</a><br />[Stand 07.4.2008]<br /><br />The British Library Board: ISTC (Incunabula Short Title Catalougue):<br /><a href="http://www.british-library.uk/catalogues/istc/index.html">http://www.british-library.uk/catalogues/istc/index.html</a><br />[Stand: 07.4.2008]<br /><br />Kommission für den Gesamtkatalog der Wiegendrucke u.a. (Hrsg.): Gesamtkatalog der Wiegendrucke (10 Bde.). Leipzig/Stuttgart: Hiersemann 1925 – 2000. Signatur: GM J 100<br /><br />Staatsbibliothek zu Berlin: Datenbank Gesamtkatalog der Wiegendrucke: <a href="http://www.gesamtkatalogderwiegendrucke.de/">http://www.gesamtkatalogderwiegendrucke.de/</a><br />[Stand: 07.4.2008]<br /><br />Hain, Ludwig: Repertorium bibliographicum, in quo libri omnes ab arte typographica inventa usque ad annum MD. Typis expressi ordini alphabetico vel simpliciter enumerantur vel adcuratius recensentur. Stuttgart: Cotta 1826. Signatur: 18/3822<br /><br />Hain, Ludwig: Nachträge zu Hain's Repertorium bibliographicum und seinen Fortsetzungen als Probe des Gesamtkatalogs der Wiegendrucke / hrsg. von der Kommission für den Gesamtkatalog der Wiegendrucke. Leipzig: Haupt 1910.<br /><br />Bayerische Staatsbibliothek: Digitale Bibliothek – Münchner Digitalisierungszentrum. Inkunabelkatalog:<br /><a href="http://mdzx.bib-bvb.de/bsbink/sucheEin.html">http://mdzx.bib-bvb.de/bsbink/sucheEin.html</a><br />[Stand: 07.4.2008]<br /><br />Bayerische Staatsbibliothek München in Verbindung mit der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel (Hrsg.):Verzeichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des XVI. Jahrhunderts (VD16) (25 Bde.). Stuttgart: Hiersemann 1983 – 1997. Signatur: 18:4°/2964<br /><br />VD16: Verzeichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts: http://<a href="http://www.vd16.de/">http://www.vd16.de/</a><br />[Stand: 07.4.2008]<br /><br />Index Aureliensis. Catalogus librorum sedecimo saeculo impressorum. Baden-Baden: Verlag Librairie Heitz GmbH 1962 – 1982. Signatur: GM N 35<br /><br />VD17: Das Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts: <a href="http://www.vd17.de/">http://www.vd17.de/</a><br />[Stand: 07.4.2008]<br /><br />Katalog der Gutenberg-Bibliothek:<br /><a href="http://www.gutenberg-bibliothek.de/info">http://www.gutenberg-bibliothek.de/info</a><br />[Stand: 07.4.2008]<br /><br />Detailliertes Verzeichnis der Alten Drucke der Gutenberg-Bibliothek:<br /><span style="font-size:78%;">(hier enthalten auch Einblattdrucke & einzelne Blätter)</span><br /><a href="http://www.gutenberg-bibliothek.de/aa">http://www.gutenberg-bibliothek.de/aa</a><br />[Stand: 07.4.2008]<br /><br />Verzeichnis der exemplarspezifisch erschlossenen Inkunabeln der Gutenberg-Bibliothek: <a href="http://www.gutenberg-bibliothek.de/staub">http://www.gutenberg-bibliothek.de/staub</a><br />[Stand: 07.4.2008]A.Horchhttp://www.blogger.com/profile/11364032659396937476noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2197822151756076297.post-41400605859998943032008-06-15T11:11:00.005+02:002008-06-29T10:29:16.310+02:00Frage: Wer kennt dieses Zahlzeichen?<a href="http://1.bp.blogspot.com/_xJgiQ9BSOF8/SFTeWsTk9UI/AAAAAAAAAAM/lBd31YOyYpE/s1600-h/Albus_Eintrag+Kopie.JPG" target="_blank"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5212035150206268738" style="DISPLAY: block; MARGIN: 0px auto 10px; CURSOR: hand; TEXT-ALIGN: center" alt="" src="http://1.bp.blogspot.com/_xJgiQ9BSOF8/SFTeWsTk9UI/AAAAAAAAAAM/lBd31YOyYpE/s320/Albus_Eintrag+Kopie.JPG" border="0" /></a><br /><div>Wer kann helfen bei der Identifizierung dieses Zahlzeichens? Es handelt sich wohl um eine Preisangabe in der Währung Albus/Weißpfennig aus dem Mainzer Raum um 1600. </div><br /><div></div><br /><div></div>Christina Schmitzhttp://www.blogger.com/profile/15902415573484584685noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2197822151756076297.post-41524741450747105352008-06-15T11:10:00.003+02:002008-07-13T18:31:13.592+02:00Einbandbestimmung<strong><span style="font-size:130%;">Einbandarten und -techniken im Laufe der Jahrhunderte</span></strong><br />(Zusammenstellung aus "Einbandkunde" von Hans Zotter, 1999)<br /><br /><br /><strong>1. Einbandkunde allgemein</strong><br /><br /><ul><li>Einbände tragen wichtige Informationen über Geschichte und Besitzer eines einzelnen Buches.</li><li>Nur ein geringer Prozentsatz der Einbände ist künstlerisch aufwendig dekoriert worden! </li><li>Durch Auflistung und Erforschung des verwendeten Einbandmaterials können in weiteren Schritten Werkstätten ermittelt werden</li><li>Wichtige Einbandforscher: Paul Adam (Abhandlung zur Einbandthematik, 1890); Paul Schwenke (erstmals Forderung nach bibliothekarischer Aufarbeitung der historischen Einbände; Sammlung von Einbandabreibungen); Jean Loubier (Der Bucheinband in alter und neuer Zeit, 1904)</li><li>Ab 1926 gibt es für alle deutschen Bibliotheken allgemeine Beschreibungsrichtlinien für Einbände </li><li>Umfassende Einbandkataloge gibt es bis heute kaum!</li></ul><p><strong></strong></p><p><strong>2. Die Anfänge in der Antike</strong></p><ul><li>früheste Spuren einlagiger Kodizes aus Papyrus im 2. Jh. n. Ch. </li><li>im 3. Jh. erstmals Verwendung von Buchdeckeln</li><li>erst im 4. Jh. sind mehrlagige Kodizes beliebiger Stärke nachgewiesen</li><li>bis ins Mittelalter war Pergament der vorrangige Beschreibstoff; damit die Bögen sich nicht verziehen konnten, waren schwere Buchdeckel nötig</li><li>leichte Pappbände sind deshalb erst gegen Ende des Mittelalters mit dem Einsatz von Papierbögen nachzuweisen</li><li>der älteste erhaltene Einband stammt aus dem Anfang des 17. Jh.s und war mit Metall beschlagen</li></ul><p><strong>Prachteinbände</strong></p><ul><li>Die Bücher des liturgischen Gebrauchs galten als geheiligte Objekte und wurden deshalb oft mit Prachteinbänden versehen</li><li>Der Buchbinder erledigte hierbei nur die Vorarbeiten, die weitere Ausgestaltung übernahmen Goldschmiede, Elfenbeinschnitzer, Emailleure, etc.</li><li>im späteren Mittelalter verschwindet der Prachteinband langsam; spätere Sammlerstücke mit Metalleinband bleiben höchst seltene Fälle</li></ul><p></p><p><strong>3. Der mittelalterliche Ledereinband</strong></p><ul><li>Das mittelalterliche Buch ist üblicherweise in Leder auf Holzdeckeln gebunden.</li><li>Es werden 3 Hefttechniken unterschieden, von denen die ersten beiden eher selten sind (z.B. bei Archivalien): beim Kettenstich werden die Lagen nur durch den Heftfaden zusammengehalten; beim Langstich wird der Faden durch einen meist weichen Umschlag (Coperte) und durch die Rückenverstärkung aus Leder- oder Hornplatten geführt.</li><li>Am häufigsten ist die Heftung auf Bünde aus Leder-, Pergament- oder Hanfschnüren.</li><li>Die Schnüre wurden durch Bohrlöcher in die Holzdeckel (meist Buche oder Eiche) geführt und mit Holznägeln verpflockt.</li><li>Die befestigten Deckel wurden dann mit Wild-, Schaf- oder Rindsleder bezogen (Ziegen- und Schweineleder meist erst in der Renaissance).</li><li>Die Spiegel wurden mit Pergamentblättern beklebt.</li><li>Anbringung massiver Schließen zur Verhinderung des Verziehens des pergamentenen Buchblocks: als Dekoelement auch bei papiernen Büchern weiter verwendet.</li><li>Da das mittelalterliche Buch liegend aufbewahrt wurde, brachte man Beschläge auf den Deckeln an, um Abnutzung zu vermeiden.</li><li>Libri catenati (Kettenbücher): oft sind heute nur noch Befestigungsspuren zu sehen: die Ketten dienten als Schutz vor Diebstahl.</li><li>Oft wurde der Schnitt bearbeitet: Einfärbung, Vergoldung, Punzierung, Buchtitel-Aufschrift</li><li>Die Lederbezüge wurden dekoriert durch Prägungen mit Metallstempeln, Rollen, Platten und Streicheisen.</li><li>Lederschnitt: mit einem Messer von Künstlern oder Kunsthandwerkern in das Leder geschnittene Muster (Technik mit stumpfem Instrument: Lederzeichnung); Punzierung des Hintergrundes zur Tieferlegung, Verwendung von Füllmasse zur Erhöhung bestimmter Partien. </li><li>Die Lederschnitt-Technik ist bereits im 7. Jh. bekannt: Blüte im 15. Jh. im süddeutschen, böhmischen und österreichischen Raum, häufig auf hebräischen Handschriften</li><li>Motive der Lederschnitt-Technik: stilisierte Pflanzen, Tiere, heraldische Motive, ornamentale Schriften, Heilige, Engel</li><li>Blindpräge-Technik: häufigste Verzierung im Mittelalter</li><li>Lede Werkstatt hatte einen eigenen typischen Satz von Stempeln, der sich wenig änderte: mit Hilfe der Stempel können heute damalige Werkstätten identifiziert werden (siehe Einbandstempel-Datenbank); oftmals wanderten Stempel auch, wurden verkauft oder vererbt.</li></ul><p>(... in Kürze mehr ...)</p>Christina Schmitzhttp://www.blogger.com/profile/15902415573484584685noreply@blogger.com0